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Foto: AP /Scholastic/ File
London/München - Zwei britische Diebe, die zwei Exemplare des noch unveröffentlichten neuen "Harry Potter"-Romans gestohlen und Zeitungen zum Kauf angeboten haben, müssen sich vor Gericht verantworten. Wie die Polizei mitteilte, sind die beiden wegen Diebstahls und Schusswaffenbesitzes angeklagt worden. Sie hätten versucht, das Buch für umgerechnet 75.000 Euro zu verkaufen, hieß es.

Die 19 und 37 Jahre alten mutmaßlichen "Harry Potter"-Diebe in England wollten die mehr als 600 Seiten starken Bücher nach Zeitungsberichten an die Boulevardzeitungen "Daily Mirror" und "The Sun" verkaufen. Dabei wurde ein Reporter angeblich mit einem Revolver bedroht. Die Polizei war vor den mutmaßlichen Verkaufsverhandlungen informiert worden und nahm die beiden Männer fest.

Sicherheitsmann

Im Verlauf der "Verkaufsverhandlungen" wurde der Reporter dann mit einem Revolver bedroht, wobei nach den Angaben ein Schuss in die Decke abgegeben wurde. Die Polizei griff ein, nahm die beiden Männer im Alter von 19 und 37 Jahren fest und stellte zwei Bücher sicher. Einer der beiden hatte nach den Berichten in einem Lagerhaus als Sicherheitsmann gearbeitet, wo die Bücher auf den Verkaufsstart am 16. Juli warteten.

Die Anwälte der mit den "Harry Potter"-Büchern steinreich gewordenen Schriftstellerin Joanne K. Rowling erwirkten beim High Court in London umgehend eine Verfügung, die jede Veröffentlichung aus dem neuen Buch unter Strafe stellt.

Ereignisse rund um Potter Band Fünf im Jahr 2003

Bereits vor zwei Jahren waren wenige Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin der fünften Folge "Harry Potter und der Phoenixorden" in Großbritannien fast 8.000 Bände gestohlen worden. Und zuvor war ein Druckereiarbeiter zu 180 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden, nachdem er versucht hatte, Teile des neuen Romans an eine Boulevardzeitung zu verkaufen, die er angeblich auf dem Parkplatz des Druckhauses gefunden hatte.

Buchhändlern drohen 1.000 Euro hohe Konventionalstrafe bei vorzeitigem Verkauf

Buchhändler, die die deutsche Ausgabe des neuen "Harry-Potter"-Romans vor dem offiziellen Starttermin am 1. Oktober verkaufen, müssen nach einem "Focus"-Bericht mit hohen Geldstrafen rechnen. Selbst wenn sie nur einen einzigen Band vorab veräußerten, müssten sie für jedes beim Verlag bestellte Buch 1.000 Euro Konventionalstrafe zahlen, berichtete das Münchner Magazin. Das Geld gehe an eine soziale Einrichtung. (APA/dpa/AP)