Das Benediktiner-Stift St. Lambrecht, am Fuße der Gurktaler Alpen gelegen, ist der Schauplatz der Landpartie.

Foto: Styriarte
Ein Ausflug in die steirische Bergwelt, mit Übernachtung, Abendessen und Frühstück, dazu Musik, alles um 49 Euro? Ist die styriarte "von Sinnen"? Nein: "Von Sinnen" heißt die heurige "Landpartie", zu der das Stift St. Lambrecht den Schauplatz liefert. Es sollen alle fünf, ja laut Veranstalter gar sechs oder sieben Sinne angesprochen werden, und dank der "spirituellen Atmosphäre" der Abtei könnte das wohl auch klappen.

Den Anfang macht am 16. Juli der Gambist Lorenz Duftschmied mit Rosendüften. Die Lilie soll sodann im Klang der Harfe duften, die bunte Wiese im Clavichord, und der Wald im Trommelsound. Ein musikalisches Abendgebet leitet über zum "Gaumenschule" genannten Abendessen. Danach nutzen Abendkonzerte unter dem Motto "Augenlust" das prächtige Ambiente; zu später Stunde demonstriert Ulla Pirttijärvi aus Lappland die Kunst des Joik-Obertongesangs. Während sich die Mehrheit der Teilnehmer in mitgebrachten Schlafsäcken oder auf Pritschen zur Nachtruhe begibt, können Wachbleiber die Stunden mit dem Belauschen von Klanginstallationen oder Gesängen verbringen.

Der neue Tag beginnt dann wieder mit Joik-Gesang. Ulla Pirttijärvi begrüßt die Sonne. Später folgt das Morgengebet, danach wird gefrühstückt, und das Frauentrio Bella Donna musiziert zu Texten der Benediktiner aus dem Mittelalter. Den Abschluss des Programms bildet die Missa Sacra in c-moll des Romantikers Robert Schumann. Etwa 350 Besucher können teilnehmen, und Ende Mai war die Hälfte der Karten bereits verkauft. Die Benediktinermönche freuen sich dem Vernehmen nach schon auf den Wirbel, der Mitte Juli in ihren sonst so stillen Klostermauern herrschen wird! (stein/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2. 6. 2005)