Bei der vom BZÖ erstmals ins Spiel gebrachten "Trümmerfrauenprämie" kommt es nun zu einem heftigen Tauziehen zwischen den Koalitionspartnern. Bereits zweimal musste die Materie im Vorfeld der Ministerrats zurückgezogen werden. Der für Mittwoch geplante Entschließungsantrag im Familienausschuss des Parlaments wurde ebenfalls verschoben.
Grund ist das Geld: Sozialministerin Ursula Haubner (BZÖ) möchte für die Prämie auf den hauseigenen Härtefonds, der eigentlich für Härtefälle der Pensionsreform geschaffen wurde und auf den Unterstützungsfonds zurückgreifen. Aber auch Finanzminister Karl-Heinz Grasser (ÖVP) hat ein Auge auf die gut dotierten Töpfe geworfen. Am Donnerstag findet eine weitere Verhandlungsrunde statt.
Kritik am Regierungsvorhaben kommt von der SPÖ. Für Familiensprecherin Andrea Kuntzl ist die Definition "Trümmerfrau" zu eng gefasst. "Warum sollen nur Frauen, die ein Kind bekommen haben, eine Prämie bekommen? Es gab genügend andere Belastungen, die Frauen damals zu tragen hatten. Wir wollen die vielfältigen, schweren Schicksale nicht unterschiedlich bewerten."