Foto: Ferdinandeum
Zum bewegten Bild hat er größte Affinität: Nicht nur hat er selbst mitgewirkt in Filmen wie "Journeys from Berlin" von Yvonne Rainer (1971) oder "Malou" von Jeanine Meerapfel (1981). 1983 hat der chilenische Schriftsteller sein Buch "Ardente paciencia" verfilmt, die zweite Bearbeitung der Vorlage, "Il postino" (1994), hat die Geschichte von Pablo Nerudas Briefträger und ihren Schöpfer Antonio Skármeta weltbekannt gemacht. Der 1940 geborene Enkel dalmatinischer Einwanderer gelangte nach dem Militärputsch nach Westberlin. Deutschland wurde ihm mehr als Exil: Er schrieb dort seinen ersten Roman, einige Jahre war er Botschafter der 1989 von Pinochet "befreiten" Republica de Chile in Berlin. Beim Auftakt zum Internationalen Filmfestival Innsbruck steht die Literatur im Mittelpunkt. Skármeta liest: In deutscher Übersetzung ist zuletzt das engagierte Kinderbuch "Der Aufsatz" (2003) erschienen. Auch dieses ist, und zwar bereits vor zwanzig Jahren, unter dem Titel "Pequena Revancha/Kleine Revolte" (Venezuela 1985) verfilmt worden. (pen/DER STANDARD, Printausgabe, 31.05.2005)