Die Alte Donau hat in den 80er-Jahren nicht nur alt ausgeschaut – sie war so gut wie tot. Überfressen mit Nährstoffen. Das Einzige, was 1993 und 1994 in diesem Gewässer so richtig erblühte, waren die Blaualgen, die das Wasser grauslich braun färben – was dem Wiener Bürgermeister als Sinnbild ausnehmend gefiel.

Wasserqualitätsmäßig wieder quietschfidel

Jetzt aber ist die Alte Donau wasserqualitätsmäßig wieder quietschfidel. Und das, was sich da hin und her wiegt, die Bäuche, die Füße und sonstwas der Schwimmer kitzelt: Das sind, bitte schön, Makrophyten, die das Wasser mit Sauerstoff versorgen, wie Umweltstadträtin Ulli Sima (SP) am Montag im Kreise von Experten beteuerte.

In diesem Fall ist es das Ährige Tausendblatt, das nun hoch ausschießend die Alte Donau bevölkert. Natürlich hätten alle Beteiligten lieber niedriger wachsende "Bodendecker". Aber dafür muss man der Natur nach dem Einbruch noch drei bis vier Jahre Zeit geben – und "managen". Die Makrophyten nämlich. Das heißt, dass Tag für Tag zwei Mähboote auf der Alten Donau unterwegs sind und das Tausendblatt 70 Zentimeter über Grund abschnipseln.

Keine verhungerten Schwäne

Und die Wasservögel? Da hat die Umweltstadträtin noch ein großes Anliegen. Sima: "Bitte keine Meldung mehr über verhungernde Schwäne. Das letzte Mal wollte ein Backgroßbetrieb eine Lkw-Ladung Brot in den Wasserpark kippen. Auch so war schon so viel Brot drinnen, dass die Vögel nicht mehr schwimmen konnten, sondern drübermarschiert sind." (frei/DER STANDARD; Printausgabe, 31.5.2005)