35 Prozent hofften, mit der Ablehnung der europäischen Verfassung Nachverhandlungen zu erzwingen, 34 Prozent bezeichneten das Vertragswerk als "zu liberal", ebenso viele als "sehr schwer verständlich". 80 Prozent der Verfassungsgegner erklärten, das Nein werde weder die Position Frankreichs in Europa noch den europäischen Einigungsprozess schwächen.
Der Direktor des Meinungsforschungsinstituts CSA, Roland Cayrol, sprach in einem Interview mit der Zeitung "Le Parisien" von einer "sozialen Protestwahl". Drei Viertel der Arbeiter, zwei Drittel der Angestellten und eine Mehrheit der Handwerker hätten Nein zur französischen Regierung und den europäischen Entscheidungsträgern in Brüssel gesagt.
Die Linke habe den Verfassungsgegnern zum Sieg verholfen. 52 Prozent der Anhänger der Sozialistischen Partei (PS), 61 Prozent der Grünen und 92 Prozent der Anhänger der Kommunisten (PCF) hätten die Verfassung abgelehnt. Sie hätten nicht noch einmal - wie schon bei der Präsidentenwahl 2002 - für Staatspräsident Jacques Chirac stimmen wollen, sagte Cayrol. Danach hätten sie das Gefühl gehabt, dass dies nichts gebracht habe. Im Mai 2002 hatten alle demokratischen Parteien in Frankreich Chirac in der Stichwahl gegen den Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen unterstützt.