Grafik: Hersteller
In den Vereinigten Staaten versucht eine Gruppe von Videospielentwicklern ihr bisheriges Nischendasein zu beenden und den Spiele-Markt endgültig zu erobern: Die Christen. Laut BBC News hat dazu der US-Amerikaner Reverend Ralph Bagley, selbst Vater zweier Kinder und Betreiber der Spiele-Firma N'Lightning Software zu Beginn dieses Jahres die Christian Game Developers Foundation (CGDF) gegründet. Bereits seit Jahren gibt es Firmen wie N'Lightning Software oder Crave Entertainments , die sich mit der Entwicklung von bibelkonformen Videospielen beschäftigen. Nun haben sie in der CDGF eine Lobby.

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"Ich war immer ein Videospieler - schon seit Pacman und Pong", so Bagley. "Als die Spiele immer brutaler und ekelhafter wurden, habe ich angefangen, mich nach Ersatz umzusehen - aber da war weit und breit nur gähnende Leere auf dem Markt." Also entwickelte Bagley eigene Spiele, die allerdings von Geldgebern nicht besonders gut angenommen wurden. So fand Bagley 1996 keinen Investor für sein Spiel Catechumen. Erst im April 1999, nach dem Massaker an der Columbine-Highschool und der eintretenden Diskussion über Gewalt verherrlichende Videospiele, trat eine Kehrtwende auf dem Markt ein und die christlichen Spiele begannen sich zu verkaufen.

Nische

Experten prognostizieren diesem Segment allerdings keinen durchschlagenden Erfolg. "Die meisten Spieler von Computerspielen wollen diesen Eingeweide-Nervenkitzel", so Alex Navarro, Mitherausgeber des Magazins Game Spot. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die christlichen Spiele auf dem Markt jemals einen anderen als einen Nischenplatz besetzen werden." Der Marktanteil der christlichen Spiele wird auf etwa sieben Prozent geschätzt, Sorgen um die Finanzen müssen sie sich aber nicht machen. Die Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers schätzt, dass der gesamte Marktwert der Branche, der 2003 noch mit 22,3 Mrd. Dollar beziffert wurde, bis zum Jahr 2008 auf 55,6 Mrd. Dollar ansteigen wird. (pte)