Auf der Bühne überlappen sich die Ebenen: Türkische Kellnerinnen und Kellner müssen sich, angeleitet von einem chauvinistischem Moderator, bei einem fragwürdigen Wettbewerb für eine österreichische Gastronomie-Nationalmannschaft qualifizieren. Ein türkisch-österreichisches Wirtsehepaar streitet über Assimilierung und Identität. Ein Gourmet outet sich als Rassist, das Hausschwein wird zum "Fundament abendländischer Kultur", die "Demarkationslinie verläuft quer durch die Mägen". Und die Musi spielt dazu.
Während es auf der Bühne - im besten Fall - beim Nebeneinander der Kulturen bleibt, wurde die Realisierung des Projekts zur Begegnung. Da staunte der Blasmusiker Wolfgang Pfeiffer über "die Offenheit, mit der uns die türkischen Mitspieler begegnet sind", Schauspieler Carl Achleitner freute sich "über eine unglaubliche neue Erfahrung", Yener Polat war stolz auf den ersten Auftritt seiner Laiengruppe Motif, und Martin Gruber fühlte sich bestätigt: "Im Stück wurde sichtbar, wie man nebeneinander her lebt. Bei der Arbeit war fühlbar, wie Wärme zwischen den Menschen entsteht." (jub/ DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28./29.5.2005)