Ankara - Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat eine Verbindung des angestrebten EU-Beitritts seines Landes mit dem französischen Referendum über die EU-Verfassung scharf verurteilt. Die Türkei werde für innenpolitische Zwecke benutzt, sagte Erdogan nach Angaben der halbamtlichen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi am Freitag.

"Das ist widerwärtig und falsch." Am Sonntag werde in Frankreich nicht über die Türkei abgestimmt, betonte Erdogan. "Wir sind sehr traurig und erstaunt darüber, dass die Türkei häufig Gegenstand von Debatten ist." Zu den Folgen einer möglichen Ablehnung der Verfassung durch die Franzosen wollte sich Erdogan nicht äußern.

Einige Verfassungsgegner in Frankreich hoffen auf Stimmen von den Gegnern eines EU-Beitritts der Türkei. Die Europäische Union hatte Ankara im vergangenen Jahr zugesichert, am 3. Oktober Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. (APA/AFP)