Santiago de Chile - Gegen die Offiziere der vor einer Woche in den Anden erfrorenen 45 chilenischen Soldaten hat die Militärstaatsanwaltschaft schwere Vorwürfe erhoben. Die Offiziere werden der Pflichtverletzung mit Todesfolge und Misshandlung von Untergebenen verdächtigt, teilten die Streitkräfte am Mittwoch mit. Die Höchststrafe für diese Verbrechen beträgt zehn Jahre Gefängnis. Suchtrupps fanden unterdessen drei weitere Leichen, womit die Zahl der tot geborgenen Soldaten auf 34 stieg. Die Suche nach den elf noch vermissten Rekruten in den Anden etwa 500 Kilometer südlich von der Hauptstadt Santiago war schwierig, weil die Toten von meterhohen Schneemassen begraben wurden, als sie am Mittwoch vergangener Woche bei einem Übungsmarsch in einen Schneesturm gerieten. Die Soldaten waren für die eisige Kälte von 20 Grad unter Null nicht ausgerüstet. Die Vorgesetzten, die schon vergangene Woche von ihren Posten suspendiert wurden, sollen den Marsch trotz einer Unwetterwarnung angeordnet haben.(APA/dpa)