Bild nicht mehr verfügbar.

Oui? Non? Bis zu 30 Prozent sind in Frankreich noch unentschlossen, wie sie beim Referendum am Sonntag abstimmen wollen.

foto: reuters/platiau
Paris - Zwei Tage vor der französischen Volksabstimmung über die EU-Verfassung sind die Befürworter des Vertragswerks mit allen Mitteln darum bemüht, die rund 20 bis 30 Prozent unentschlossenen Franzosen für sich zu gewinnen. Nur diese können eine Tendenzumkehr bringen, nachdem in Umfragen seit Wochen bis zu 55 Prozent erklärten, dass sie gegen das Grundgesetz stimmen werden.

Zu den Unentschlossenen kommen jene Bürger hinzu, die zwar eine Wahlabsicht in den Umfragen erklärt haben, die aber ihre Meinung aber noch ändern könnten. Nach Angaben der Meinungsforschungsinstitute betragen sie zwischen 9 und 22 Prozent.

Stimmenthaltungen

Das dritte noch nicht ausgeschöpfte Wählerreservoir sind jene Bürger, die sich am Sonntag enthalten oder einen weißen Stimmzettel abgeben wollen. Nach Angaben des Instituts CSA sind dies etwa 35 Prozent der Wähler, das heißt 26 Millionen der insgesamt 42 Millionen in die Wählerlisten eingeschriebenen Franzosen. Bei einer Enthaltungsrate von 35 Prozent verfügt das Nein laut Umfragen über einen Vorsprung von zwei Millionen Wählern. Wenn man von 20 Prozent Unentschlossenen ausgeht, so müssten drei Viertel von diesen für das Ja stimmen, um eine Mehrheit für die Verfassung zu erhalten.

"Ja wäre eine wahre Überraschung"

"Das Nein kann ein bisschen abnehmen oder auch zunehmen, ein Sieg des Ja wäre aber eine wahre Überraschung", analysierte der SOFRES-Experte Brice Teinturier. Eine CSA-Umfrage hat überdies ergeben, dass die Nein-Wähler fester von ihrer Entscheidung überzeugt sind als die Ja-Wähler. Von diesen erklärten 27 Prozent, dass sie noch ihre Meinung ändern können, bei den Nein-Wählern sind es nur 23 Prozent. Der Anteil der Ja-Wähler, die noch ihre Meinung ändern könnten, ist bei den Linkssympathisanten mit 29 Prozent besonders hoch und bei der Rechtssympathisanten mit 14 Prozent eher niedrig. (APA)