Note "Sehr gut" für nur sechs Fähren
Von den 30 getesteten Fähren in der Ostsee und dem Mittelmeer erhielten 13 nur ausreichende oder sogar negative Bewertungen. Die Note "sehr gut" wurde lediglich sechs Mal vergeben, elf Mal wurden die Testkandidaten als "gut" bewertet. "Viele Mittelmeer-Fähren gehen im Vergleich mit den Ostsee-Fähren kläglich unter. Von 22 Fähren im Mittelmeer sind nur neun gut bzw. sehr gut", resümiert der ÖAMTC-Experte.
Tester gehen anonym an Bord
Der Fährentest wird vom ÖAMTC gemeinsam mit seinem Schwesterclub ADAC durchgeführt. Der Bewertung liegt eine Checkliste für Passagierfähren zu Grunde, die beim ersten Fährentest 1997 zusammen mit nautischen Sachverständigen und der EU-Kommission entwickelt und seitdem laufend aktualisiert worden ist. "Das garantiert eine absolut objektive Beurteilung der Schiffe nach neuesten Sicherheitsrichtlinien", sagt Matzke. Die Tester gehen anonym an Bord und machen die Überfahrt als "normale Passagiere" mit.
Was getestet wird
Brandschutz und Rettungsmittel sind die Bereiche, die mit 25 Prozent die höchste Gewichtung im Test haben. Außerdem gehören Sicherheitsinformationen, Konstruktion, Funk sowie Sicherheitsmanagement zu den maßgeblichen Kriterien. Die am häufigsten festgestellten Mängel: Fehlende Schwimmwesten und Rettungsringe, abgeschlossene Notausgänge, offene Autodecks während der Fahrt, blanke Kabel, korrodierte Sprinklerdüsen, Feuerlöschstationen mit brüchigen Schläuchen, blockierte Brandschutztüren und fehlende Sicherheitsinfos für Passagiere.