SPD forderte ihn zum Austritt auf - Will für neues Linksbündnis kandidieren
Redaktion
,
Berlin –
Früher passte angeblich kein Blatt Papier zwischen Gerhard Schröder und
Oskar Lafontaine. Nun jedoch
hat der ehemalige Parteichef
nach 39 Jahren Mitgliedschaft
sein Parteibuch zurückgegeben und sich via Bild-Zeitung
bereit erklärt, bei der vorgezogenen Wahl mit einem neuen
Linksbündnis anzutreten.
Lafontaine hat in den vergangenen Monaten mehrmals
Sympathien für die WASG gezeigt. Das ist jene neue Linkspartei mit dem etwas sperrigen Namen "Arbeit & Soziale
Gerechtigkeit – Die Wahlalternative", die frustrierte SPD-
Politiker und Gewerkschafter
als Protest gegen die Arbeitsmarktreformen der Regierung
Schröder gegründet haben.
Bei der Wahl in Nordrhein-
Westfalen hat das Bündnis 2,2
Prozent der Stimmen erreicht.
Auch bei der Bundestagswahl
im Herbst wollen sich die
WASGler den Wählern wieder
stellen – am liebsten mit Lafontaine als prominentem
Zugpferd. Dieser jedoch stellt
Bedingungen. Er will auch die
PDS einbinden und sagt:
"Wenn es zu einer gemeinsamen Liste kommen sollte, bin
ich bereit mitzumachen."
Denn es sei "nicht sinnvoll",
wenn zwei kleine Parteien
links der SPD kandidieren.
"Oskar, geh jetzt!"
Die Postkommunisten sind
derzeit nur mit zwei direkt gewählten Abgeordneten im
Bundestag vertreten. Sie wollen mit Gregor Gysi als Spitzenkandidat in die Wahl ziehen. Dieser überlegt jedoch
noch aus gesundheitlichen
Gründen. Mit seiner Aktion ist
Lafontaine offenbar einem
Parteiausschluss zuvorgekommen. Denn SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter
sagte am Dienstagnachmittag
nur noch: "Oskar, sei ehrlich:
Geh jetzt!" (bau/(DER STANDARD, Printausgabe, 25./26.5.2005)
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