Ramallah - Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas ist am Dienstag zu seinem USA-Besuch aufgebrochen. Nach palästinensischen Angaben reiste er von Ramallah zunächst nach Jordanien, wo er mit König Abdullah II. zusammentreffen wollte. Anschließend fliegt er nach Washington. Am Donnerstag wird er von US-Präsident George W. Bush empfangen.

Es ist der erste Besuch eines palästinensischen Präsidenten in den USA seit fast fünf Jahren. Abbas war zuletzt 2003 als damaliger Ministerpräsident in Washington. Seinen Vorgänger im Präsidentenamt, den im vergangenen November verstorbenen Yasser Arafat, hatten die USA nach Ausbruch der zweiten Intifada im Herbst 2000 boykottiert.

Ziele Abbas

Abbas will nach palästinensischen Angaben gegenüber Bush auf Verwirklichung des internationalen Friedens-Fahrplans (Roadmap) drängen, der einen souveränen und existenzfähigen palästinensischen Staat im Westjordanland und Gaza-Streifen zum Ziel hat. Der israelische Abzug aus dem Gaza-Streifen müsse als Teil der Roadmap begriffen werden. Zudem will Abbas wirtschaftliche und politische Unterstützung von den USA erbitten.

Absage an Hamas-Zerschlagung

Am vergangenen Samstag hatte Abbas in Ägypten bekräftigt, dass er der israelischen Forderung nach Zerschlagung der radikalen Hamas nicht nachzukommen bereit ist. Der Hamas, die das Existenzrecht Israels bestreitet, bescheinigte er, dass sie sich bei den Kommunalwahlen als "politischer Akteur" etabliert habe. Niemand könne die Hamas dabei stoppen, Teil des politischen Systems zu werden, wenn sie bei den Parlamentswahlen Erfolg haben sollte, sagte Abbas. (APA/dpa/AFP)