Vier mutmaßlichen Serieneinbrechern konnte jetzt die Exekutive das Handwerk legen. Insgesamt 55 Einbrüche in Salzburg, Oberösterreich und Bayern, einen bewaffneten Raufüberfall auf eine Tankstelle sowie Treibstoffdiebstähle sollen ein Brüderpaar aus dem Bezirk Braunau (OÖ), ein 31-jähriger Türke und ein 20-jähriger Salzburger von November 2004 bis April 2005 verübt haben. Gesamtschaden: Rund 100.000 Euro.

Als Einbruchsziele hatte sich die Bande vor allem Schulen, Tankstellen, Lokale, Wettbüros und Geschäfte auserkoren. Begehrte Diebesbeute waren Tresore, Handkassen, Elektrogeräte, Mobiltelefone, Wertkarten und Kleidungsstücke. Das Quartett gab nach Angaben der Gendarmerie von heute, Montag, auch einen Tankbetrug in Bayern und Diebstähle von insgesamt rund 1.800 Liter Dieselöl zu.

Durch DNA-Analyse überführt

Auf die Spur der Profis, die bereits ein Geständnis abgelegt haben, kam "Kommissar DNA". Bei einem Überfall auf eine Tankstelle in Bad Hofgastein (Pongau) am 2. Dezember 2004 konnten Kriminalbeamte ebenso biologische Spuren sichern wie bei dem bewaffneten Raubüberfall am 25. Dezember auf einen Tankwart in Bergheim (Flachgau).

In Bad Hofgastein stahlen die Brüder im Alter von 19 und 22 Jahre zusammen mit ihrem Salzburger Komplizen aus dem Büroraum einen 250 Kilogramm schweren Standtresor. Beute: 4.500 Euro. In Bergheim musste sich ein 40-jähriger Tankwart unter vorgehaltener Pistole (eine Softgun, Anm.) auf den Boden legen. Das Brüderpaar fesselte den Angestellten, brach die Registrierkasse auf und floh mit 1.860 Euro.

Umfangreiche Ermittlungen

Auf Grund umfangreicher Ermittlungen durch Beamte der Gendarmerie in Braunau am Inn und Mauerkirchen (OÖ) sowie der Kriminalabteilung Salzburg wurde am 19. Mai der Haftbefehl gegen die vier mutmaßlichen Einbrecher ausgestellt, sie wurden in die Justizanstalt Salzburg gebracht.

Bei einer Hausdurchsuchung fand die Exekutive sämtliches Diebesgut. Die erbeuteten Geldschränke wurden oft noch in der Tatnacht in entlegenen Waldstücken in Oberösterreich mit Hilfe einer Flex und eines Notstromaggregates aufgeschnitten und danach in den Inn geworfen. (APA)