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Kiew 2005

... na, kurzen Blick auf die Bilderanzahl unten im Kleingedruckten geworfen? - Jaja, heuer gibt's statt dem Seniorenschnitzel die Raubtierfütterungsportion. 39 Länder kämpfen um den Sieg - davon sind 14 bereits fix fürs Finale am 21. Mai qualifiziert (wegen guten Abschneidens im Vorjahr oder/und weil ihre Länder die Eurovision mit den meisten Gebührengeldern finanzieren) - die restlichen 25 müssen erst in einem Semifinale am 19. Mai um 10 verbleibende Startplätze singen und tanzen. Im Folgenden eine Kurzvorstellung aller TeilnehmerInnen ohne viele Fisimatenten ... warten wir erst mal ab, was der Live-Auftritt von den Studio-Versionen der Lieder übrig lässt.

Foto: Reuters/Chuzavkov

Albanien

Musikalisch ein wenig im Fahrwasser von Sertab bewegt sich Neser shkoj (bzw. Tomorrow I go) von Ledina Celo, die durch Rechtsstreitigkeiten mit den Autoren ihres Hochzeitslieds ein paar Tage vor dem Contest eine heftige Packung verpasst bekam. Grund: Den Autoren wurde bezüglich ihres Status reingewürgt, dass auch kein Mensch wisse, wer Ruslanas Lied geschrieben habe - verständlich, dass sie angesäuert reagierten. Start ungewiss?

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Fix qualifiziert ... mit einem Fragezeichen

Andorra

Die holländische Hotelbesitzerin Marian van der Wal ist die erste einer Reihe von FremdenlegionärInnen im heurigen Bewerb - eine halbe zumindest, denn das Hotel, das sie mit ihrem Ehemann hauptberuflich betreibt, steht natürlich in Andorra; und dort wären laut Marian ohnehin 80 Prozent der Bevölkerung AusländerInnen. La mirada interior heißt ihr Stück - wie im Beitrag zuvor rhythmisierte Ethno-Klänge.

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Zur Bewährung im Semifinale

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Österreich

... also, darüber haben sich inzwischen wohl alle ihre jeweilige Meinung gebildet. Wie der "Cosmopolitan Karawanken Beat" Y así ausgewählt wurde, kann hier nachgelesen werden - Global.Kryner werden das Semifinale übrigens eröffnen, und der Startplatz ist traditionell einer mit geringen Chancen.

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Zur Bewährung im Semifinale

Foto: APA/Oczeret

Weißrussland

Angelica Agurbash ist zuhause keine kleine Nummer und versucht es mit dem Dancefloor-Stück Love me tonight, Marke "The Golden Years of Disco". Unterstützung erhielt die Sängerin, Schauspielerin und ehemalige Miss Weißrussland von der russischen Sangesgöttin Alla Pugatschowa ... allerdings nur offstage, das würde sich sonst stilmäßig doch ein wenig beißen.

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Zur Bewährung im Semifinale

Belgien

Französischsprachige Beiträge scheinen stets nur zwischen den beiden Alternativen Ethno-Pop und Chanson mit viel Schmölz pendeln zu dürfen; Le Grand Soir ist letzteres. Sänger Nuno Resende stammt ursprünglich aus Portugal und kann neben einer ganzen Reihe von McJobs (--> Flexibilität!) auch auf eine Musical-Karriere verweisen.

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Bosnien-Herzegowina

Trotz ihres Namens werden Feminnem weder rappen noch über die böse Mama greinen - statt dessen ist Zovi bzw. Call Me ein Stück klassischen 70er-Jahre-Happy-Sounds ... und so unverkennbar an ABBA angelehnt, dass man Ivana, Neda und Pamela im dazugehörigen Video mit entsprechenden optischen Zitaten garnierte. Huldigung macht sich eben besser als Klau.

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Fix qualifiziert

Foto: Reuters/Krstanovic

Bulgarien

Noch ein hitparadenbewährter Sound, diesmal der der Boygroups aus den 90ern - und auch im Video zu Kaffes Lorraine ließ man keine Zweifel an den Vorbildern aufkommen: Alles da von flatternden Tauben über Oldtimer, strömenden Regen ("I can still remember Lorraine in the rain" heißt es schließlich lautgemalt) bis zu schmachtenden Blicken und männlichen Brustwarzen.

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Kroatien

Ebenfalls eher langsam, wenn auch regional eingefärbt, gestaltet sich Vukovi umiru sami alias Wolves Die Alone (Themenfeld erneut: Heiraten) von Boris Novkovic feat. Lado. Zeit Lebens hin und her gerissen zwischen Musik und Fußball hat Boris eine salomonische Lösung gefunden und spielt für ein Team, das aus lauter Musikern besteht ... üblicherweise vor etwas kleinerem Publikum als am Donnerstag.

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Foto: Reuters/Solic

Zypern

Wo letztes Jahr der Grieche vorsprang, wassert heuer der Zypriote nach: Ela ela ist Rhythmus, Rhythmus, Rhythmus, bleibt anteilsmäßig aber stärker in der östlichen Hälfte des Mittelmeers. Constantinos Christoforou ersang sich schon als Teenager seine ersten Platin-Ehren, und auch beim Song Contest trat er schon einmal auf: 1996 war das, damals noch mit einer Ballade.

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Fix qualifiziert

Dänemark

Hauptberuflich Lehrer, schlug Jacob Sveistrup bei der dänischen Vorausscheidung unter anderem die Olsen Brothers aus dem Bewerb (Danke! Danke! Danke!). Sein Direktor wird mit den Zähnen knirschen, immerhin hatte Jacob sich für eine Casting-Show schon einmal musikalisch aus dem Schulleben absentiert. Tænder på dig bzw. (wenn auch mit anderer Bedeutung) Talking to you heißt sein balladiger nächster Versuch im Showbiz.

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Estland

Let's get loud ... aber auch nicht zu sehr, bitteschön. Der estnische Beitrag ist ein Stück netten Party-Pops - weit entfernt von "verruchten" Girlie-Band-Vorbildern, die sich wesentlich mehr trauen. Dass Mari-Leen Kaselaan, Rebecca Kontus, Daana Ots, Laura Põldvere und Jaanika Vilipo von Suntribe unter anderem Madonna und Ella Fitzgerald(!) unter ihre Vorbilder reihen, wird man wohl erst in paar Jahrzehnten raushören.

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Finnland

... und hier kommt das Kontrastmittel in Gestalt des ziemlich genau doppelt so alten Geir Rönning, der auch schon mit Toto auftrat (wozu neben dem erforderlichen Alter allerdings auch eine gewisse Bereitwilligkeit gehört). Why jedenfalls ist eine getragene Sinn-des-Lebens-Ballade, die hauptsächlich auf Geirs starke Stimme setzt.

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Frankreich

Ja, wie gesagt, französischsprachige Beiträge: Das ist nun wiederum die Ethno-Pop-Variante, wenn auch auf eher dezente Akkord-Arabesken beschränkt und mit ein paar liebevollen Scratches verziert. Sängerin Ortal ist zwar bereits seit einigen Jahren im Musikgeschäft und Dank ihrer pan-mediterranen Einflüsse eine Art weiblicher Hans Dampf in allen Gassen - dennoch präsentiert sie mit Chacun pense à soi ihre erste eigene Single.

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Fix qualifiziert

Foto: APA/EPA

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Mazedonien

Ob mit oder ohne Wilma-Feuerstein-Ballett, Martin Vucic - auf der Bühne seit seiner Kindheit und besonders als Schlagzeuger aktiv- wird sein Ti si son / Make My Day auf jeden Fall mit einer ziemlichen Menge anheizender Stimmungslaute einleiten, ehe dann wirklich gesungen wird. Die Mixtur ist bekannt: Östliche Folklore-Klänge mit (eher simpel gestrickter) Beats-Unterlage.

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Foto: AP/Grdanoski

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Deutschland

Auch Gracias Weg zum Grand Prix kennen wir bereits (die Nachlese hier), ebenso wie die anschließenden Querelen um die gezielten CD-Aufkäufe ihres Managers. - Egal, wie hieß es doch einst bei "Kir Royal" so schön: Wer drin ist, ist drin. Jetzt muss sie sich nur noch darauf konzentrieren, ihren Female-Power-Pop in Run & Hide mit gewohnter Leistung rüber zu bringen.

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Fix qualifiziert

Foto: APA/dpa

Griechenland

Das Land, das sich letztes Jahr nur knapp geschlagen geben musste, bleibt in Tanzlaune. Allerdings darf mit Helena Paparizou heuer eine Frau ran. Sie wuchs in Schweden auf und landete mit der Gruppe "Antique", die 2001 auch am Song Contest teilnahm, diverse Male in den Hitparaden. Seit dem Split 2003 ist Helena auf Solopfaden unterwegs ... immer noch im Tanzschritt freilich, wie My Number One beweist.

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Ungarn

Unseren östlichen Nachbarn hatten wir schon länger nicht mehr im Bewerb. Forogj világ / Spin, World von Nox lebt stärker als die bisherigen Beiträge von Folklore-Elementen, und dass die aus einem weiter nördlich gelegenen Reservoir geschöpft werden als dem der Balkan-Länder, hört man: Flöten, Maultrommel und Händegeklatsch gesellen sich der erwartbaren Fiedel hinzu. Nox sind gerade dabei, von neu interpretierten Traditionals verstärkt auf Eigenkompositionen umzusteigen; beim Grand Prix ohnehin ein Muss.

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Island

Dass Island nur ein paar Meilen vor der türkischen Küste liegen kann, beweist Selma Björnsdóttir mit If I Had Your Love ... interessant wie sich die musikalischen Anpassungsleistungen in den letzten paar Jahren der Grand Prix-Geschichte verschoben haben. Auch Selma blickt auf eine Musical-Karriere zurück, und auch sie war schon einmal beim Song Contest: 1999 wurde sie immerhin Zweite.

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Irland

Die Geschwister Donna and Joseph (in der cooleren Version: Joe) McCaul eröffnen jetzt den Dreier-Themenblock Kinderarbeit; und natürlich sind sie zuvor durch den Wachstumsbeschleuniger Casting-Show gegangen. Dass sie bei der irischen Vorausscheidung eine (wirklich) kurze Riverdance-Einlage des Begleitpersonals präsentierten, verschleiert nicht, dass Love wie die isländische Nummer zuvor nach einer viiiel weiter südöstlich liegenden Herkunft anmutet.

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Foto: APA/EPA

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Israel

Shiri Maimon sang schon in allen möglichen und eher unmöglichen Kontexten: Von Jugendgruppen bis zur Unterhaltungsabteilung der israelischen Luftstreitkräfte; natürlich auch in Musical und Casting-Show. Hasheket Shenish'ar ist eine typische Ballade mit Klavier und Backgroundsängerinnen-gestütztem Schmetter-Refrain ... nennen wir sie "zeitlos".

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Foto: APA/EPA

Lettland

Zwei Buben, Walters & Kazha, und zwei Akustik-Gitarren - so reduziert präsentiert sich der lettische Beitrag 2005 ... und fährt damit vielleicht gar nicht so schlecht. Kārlis Būmeisters und Valters Frīdenbergs fuhren mit einer Kinder-Popgruppe bereits Erfolge ein und haben angekündigt, einen Teil von The War Is Not Over in Gebärdensprache aufzuführen.

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Litauen

Die Kunststofflichkeit erhöht sich wieder, wenn Laura and the Lovers die Bühne betreten. Was aber nicht automatisch negativ sein muss: da sind heuer deutlich trostlosere Dancefloor-Stücke mit dabei als Little By Little. Laura hatte die Nerven, vom Roskilde-Auftritt bis zur Scorpions-Begleitung reichlich Divergentes in ihrer musikalischen Bio zu vereinen - die "Lovers" nebst neuem Sound bekam sie gezielt für den Grand Prix verpasst.

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Malta

Chiara hat Dank des scheußlichen aber weit vorne gelandeten maltesischen Vorjahresbeitrags einen Fixplatz in Kiew ... war der also doch noch zu was gut: Allein schon, weil die Sängerin, die ihr Land bereits 1998 vertrat, einen angenehmen Kontrast zu den anorektischen Pilates-Gruppen bildet, welche dem TV-Publikum ein unrealistisches Durchschnittsmaß vorgaukeln. Mit der Ballade Angel kann sie versuchen, zu ihrer 1998er Platzierung (Rang 3) aufzuschließen.

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Moldawien

Und wieder gesellt sich ein neues Land der Grand Prix-Großfamilie hinzu. Moldawien hat sich interessanterweise für etwas entschieden, das dem allgemeinen Trend entgegen läuft: Denn während sich reihenweise Länder soundmäßig einosten, legen Zdop s[h]i Zdub (die Schreibweisen variieren hier ziemlich) mit Boonika Bate Toba eine Mischung aus Reggae und Rock hin; gut, ein klein wenig Ethnopop ist auch mit dabei.

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Monaco

Französischsprachige Beiträge, Teil 3 --> siehe Teil 1. Wieder ein getragenes Chanson also. Lise Darly setzt mit Tout de moi allerdings auf symphonischen Bombast wie keine andere. Im Vorjahr wurde sie im landeseigenen Auswahlprozess nur Zweite, heuer ist ihre Chance gekommen.

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Foto: Reuters/Garanich

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Niederlande

Im Whitney Houston-Stil wird's Glennis Grace mit My Impossible Dream versuchen: also mit einer gefühlvollen Schmetter-Ballade: "Now’s the time to hold my head up high / Find my identity / I’ll claim what’s mine / No more walkin’ in the shade, yeah". Die BuchmacherInnen räumen ihr erstaunlich gute Chancen ein.

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Norwegen

Was immer man von Wig Wam, ihren Outfits und ihrem "Europe"-artigen Rock halten mag: sie werden das von der Länge des Programms leicht überforderte TV-Publikum auf jeden Fall wecken. Ihr zur reinen Täuschung soft betiteltes In My Dreams steht unter dem Was-auch-immer-das-heißen-soll-Motto "Rock is the New Schläger" - zuhause bereits ein großer Erfolg. Im Bild Wig Wam gemeinsam mit Global.Kryner bei einer Art Gipfeltreffen der Schrägitäten.

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Polen

Die enttäuschende Leistung im Vorjahr hält Polen nicht davon ab, heuer noch einmal tendenziell Lateinamerikanisches aufzutischen: Die Akkordeonmania von Czarna dziewczyna gibt sich zumindest auf Konserve deutlich würziger als der 2004er Beitrag. Ivan & Delfin haben sich auf wunderbar klassische Weise (=fernab von Casting-Shows) als Live-Band zusammengefunden und von Bar-Getingel und Coverversionen-Repertoire zur ersten Platte hochgearbeitet.

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Portugal

Ein Land, das oft auf eher tranige Balladen setzte, schickt heuer immerhin ein Midtempo-Stück ins Rennen; auch wenn die anfänglichen Percussions von Amar zunächst mehr erwarten ließen. Rui Drumond und Luciana Abreu haben diverse Stationen in ihren jeweiligen Solo-Karrieren hinter sich; als 2B wurden sie speziell für den Song Contest zusammengestöpselt.

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Rumänien

Es wäre nicht Rumänien, wenn es keinen Dancefloor-Faktor gäbe. Let me try von Luminita Anghel & Sistem garniert die inzwischen etwas abgelutschte Eurodisco-Formel aber doch mit dem einen oder anderen Gimmick. Die ersten Proben verliefen nicht ganz zur Zufriedenheit - wie einige andere Gruppen kämpfen auch Sistem um die Erlaubnis zum Einsatz pyrotechnischer Show-Elemente. In ihrem zweiten Leben abseits der Musik ist Luminita übrigens angehende Psychologin und Soziologin.

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Russland

Melodische Rock-Klänge begleiten Natalia Podolskaya durch Nobody Hurt No One, das damit in unmittelbare Konkurrenz zu Gracias Beitrag tritt. Natalia stammt eigentlich aus Weißrussland, wo sie Rechtswissenschaften studiert hat. Seit 2002 lebt sie in Russland, warum sie diesmal wohl einem Einsatz als Halb-Fremdenlegionärin nicht abgeneigt war - anders als bei einem entsprechenden Angebot aus England vor ein paar Jahren.

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(Serbien & )Montenegro

Schwermütig legen im Liebeslied Zauvijek Moja (I Will Reach Out For You) die Geigen los: Serbien-Montenegro zückt also neuerlich die Ethno-Karte, was im vorigen Jahr mit einem beachtlichen zweiten Platz belohnt wurde. Die sechs Jungens von No Name aus dem montenegrinischen Podgorica stehen noch am Anfang ihrer Karriere(n) - und pochen übrigens ausdrücklich darauf, die "Vertreter Montenegros" zu sein.

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Foto: AP/Bozovic

Slowenien

Bei den Proben zu Omar Nabers Stop waberte projiziertes Feuer auf der Bühne - was die eher altmodische Schmachteballade in den ersten beiden Minuten, die ziemlich unauffällig dahingehen, durchaus brauchen kann. Erst im letzten Drittel wirkt eine Gitarre als Weckamin - dabei fühlt sich der singende Dentist mit jordanischer Abstammung doch im Herzen als Punkrocker.

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Spanien

Weil der Songschreiber für das Schwestern-Trio Son de Sol wohl Pedro Almodovars "Fessle mich" ein wenig zu toll fand und ähnlich lautende Textpassagen einbaute, gab es im Vorfeld einigen Knatsch mit spanischen Feministinnen: Allzu unterwürfig komme das Frauenbild in Brujería daher. Welches musikalisch übrigens durch sein dreifach hektisches Gekecker an Las Ketchup erinnert.

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Schweden

Mit Martin Stenmarck betritt ein Mann die Bühne, der zwar auch schon länger im Geschäft ist und entsprechende Live-Erfahrung hat, sein Debüt-Album aber trotzdem erst vor drei Jahren rausbrachte; vor großem Publikum aufzutreten schreckt ihn jedenfalls nicht mehr. Martins Las Vegas ist soundmäßig irgendwo zwischen Tom Jones und "Hey Big Spender" angesiedelt.

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Schweiz

Die estnische Pop-Band Vanilla Ninja ist der mit Abstand größte Name im heurigen Bewerb und wird auch bei den BuchmacherInnen entsprechend hoch gehandelt. (Kein Wunder, dass die Schweiz nach dem Super-GAU des Vorjahrs heuer auf Nummer sicher gehen will.) Cool Vibes beginnt orchestral, ehe dann - früher und damit strategisch günstiger als beim Slowenen - die Gitarren loslegen dürfen: Symphonic Rock lautet die Gesamtsumme.

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Türkei

In Zeiten, da die Türkei im Song Contest längst als stilistisches Vorbild zu wirken scheint, gibt sie sich mit Rimi rimi ley noch einmal extra orientalisch. Sängerin Gülseren, die auch kurz demonstrieren wird, dass sie als Darkuba-Perkussionistin ausgebildet ist, kann auf serielle Live-Auftritte vor allem in ihrer eigentlichen Heimat Frankreich verweisen.

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Ukraine

Rund um die Nachfolge für Ruslanas Vorjahres-Sieg kam es im Gastgeberland des Bewerbs zu einigen Seltsamkeiten: So soll der ukrainische Vize-Premier zu Gunsten des Revolutions-Raps Razom nas bahato (Together we are many - we will not be defeated!) von Greenjolly interveniert haben. Trotz des aus der "Orangen Revolution" bekannten Slogans soll der Beitrag zumindest in der international adaptierten Version kein politischer sein.

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Großbritannien

Und auch das Mutterland des Pop fügt sich dem Trend der letzten Jahre und motzt die Dance-Beats des heurigen Beitrags Touch My Fire mit einem kräftigen Schuss Orientalistik auf, der in dem Fall auch als Bhangra-beeinflusst durchgehen könnte. Sängerin Javine (Hylton) stammt jedenfalls aus London und ist in ihrer Heimat sonst eher für R'n'B-Pop bekannt ... und für eine Castingshow-Teilnahme.

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Foto: AP/Butterton

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Letzte Informationen

Hier noch einmal die wichtigsten Daten: Semifinale am 19. Mai ab 21 Uhr (Übertragung nur auf ORF und für glückliche SchüsselbesitzerInnen auf NDR), Finale am 21. ab 21 Uhr (da gibt's jede Menge Auswahl an Sendern). Und für diejenigen, die jetzt unweigerlich herummosern werden: "Püh, da hab ich doch was Besseres zu tun als BEIDE Abende vor der Glotze zu hängen ...": Erstens könnte das Semifinale schon die letzte Möglichkeit sein, den österreichischen Beitrag zu sehen. Und zweitens: Ach, geben Sie doch nicht so mit Ihrem aufregenden Leben an. Wer sich bis hierher durchgeklickt hat, dem glaubt's sowieso keiner mehr.
(Josefson)

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