Reisen aktuell
Große Preisunterschiede bei Mietautos im Urlaub
Die Arbeiterkammer rät die Konditionen bereits in Österreich zu studieren und nach der Höhe des Selbstbehaltes zu fragen
Wien - Bei Mietautos in europäischen Sommerurlaubszielen
gibt es je nach Anbieter Preisunterschiede von bis zu 200 Prozent.
Dies geht aus einem am Montag veröffentlichten aktuellen
Preisvergleich der Arbeiterkammer (AK) hervor, für den im Mai 96
Angebote in sieben europäischen Urlaubsdestinationen herangezogen
wurden. "Preisvergleiche kosten zwar Zeit, schonen aber die
Urlaubskassa", rät daher AK-Konsumentenschützer Harald Glatz.
Für ein Leihauto für die spanische Insel Mallorca würden Urlauber
beispielsweise beim billigsten Anbieter um 282 Euro weniger zahlen
als beim teuersten, so die AK. Das teuerste Angebot (beim Vermieter
Budget) liege bei 423 Euro pro Woche, das billigste (bei Sixt) bei
knapp 141 Euro - was einem Preisunterschied von 200 Prozent
entspreche. Wer für Rhodos ein Mietauto bucht, zahle zwischen 212
Euro (Holiday Autos) und 606 Euro (Avis), der Unterschied betrage 185
Prozent. Für Zypern betrage der Unterschied zwischen dem billigstem
und teuerstem Anbieter 82 Prozent oder 148 Euro, bei Sixt koste das
Leihauto 181 Euro, bei Avis 329 Euro.
Preisunterschiede gebe es auch bei der Art der Bezahlung,
erläutert die AK. Onlinebuchungen mit sofortiger Zahlung seien bei
Avis um bis zu 18 Prozent günstiger (Kos und Antalya) als bei Zahlung
vor Ort. Europcar biete in zahlreichen Ländern auch billigere Preise
an, wenn im Voraus bezahlt werde.
Unterschiedliche Leistungen
Achten sollten Konsumenten auf unterschiedliche Leistungen bei der
Personeninsassenversicherung, rät die AK. Es sei zu überlegen, ob
eine normale Reiseversicherung die Leistungen nicht besser, günstiger
und umfassender abdecke, meint Glatz. Weiters sollte man die
jeweiligen Konditionen der Autovermieter bereits in Österreich
studieren, zumal Mietverträge, die am Urlaubsort abgeschlossen
werden, häufig in der Landessprache oder in Englisch formuliert
seien.
Erkundigen sollten sich Konsumenten auch nach der Höhe des
Selbstbehaltes. Außerdem sollte man fragen, ob eine
Vollkaskoversicherung im Preis beinhaltet sei, so die Tipps der AK.
Bevor das Auto am Urlaubsort übernommen werde, sollte man es
gemeinsam mit dem Autovermieter auf Fahrtüchtigkeit (u.a. Reifen,
Bremsen) überprüfen.
Die AK hat beim Preisvergleich Mietauto-Angebote von den
Autovermietern Sixt, Budget, Avis, Hertz, Europcar, Thrifty Car,
Sunny Cars und Holiday Autos in Korfu, Rhodos, Kos, Antalya, Ibiza,
Gran Canaria, Mallorca, Lissabon, Malta, Larnaka, Sizilien und
Sardinien unter die Lupe genommen. Als Pkw wurde die jeweils
günstigste verfügbare Kategorie gewählt. Erhoben wurden die
kompletten Mietkosten für eine Woche Sommerurlaub im August, also der
Mietpreis, alle Steuern, Vollkasko-, Diebstahl-,
Personeninsassenversicherung und unlimitierte Kilometer sowie
eventuelle Selbstbehalte bei selbst verschuldeten Unfällen und
Diebstahl. (apa)