Die CSU rechnet damit, dass ihr Parteichef nach der Bundestagswahl eine herausgehobene Stellung in der Bundespolitik bekommt. "Stoiber wird die wichtigste Rolle spielen, die man als CSU-Vorsitzender in der Bundesregierung einnehmen kann", sagte CSU-Landesgruppenchef Michael Glos am Montag vor der Vorstandssitzung. Fragen, wer Kanzlerkandidat der Union werde, wich Glos aus und verwies auf die gemeinsame Sitzung der Präsidien von CDU und CSU am kommenden Montag.
Der Fraktionschef der deutschen FDP, Wolfgang Gerhardt, warf den Unionsparteien vor, für eine Neuwahl programmatisch noch nicht ausreichend aufgestellt zu sein. Die Programmatik sei bei der FDP in allen wichtigen Feldern klarer als bei CDU und CSU, sagte Gerhardt am Montag in Berlin. "Die Union hat nicht die breite Arbeitsmarktreform beschlossen wie wir, die Union hat sich unendlich schwer getan, eine Gesundheitsreform überhaupt nur in Anfängen zu beschließen, und die Union hat auch die Merz'sche Steuerreform am Ende nicht beschlossen", bemängelte Gerhardt. Die FDP sei hingegen klar in den Hauptfeldern wie Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Auch eine neue Steuergesetzgebung sei quasi fertig gestellt. Gerhardt betonte zugleich, die FDP werde mit einer klaren Koalitionsaussage zu Gunsten der Union in den Wahlkampf ziehen.