Iran
Reformer nicht zur Präsidentenwahl zugelassen
Nur sechs der 1.010 Kandidaten dürfen nach Beschluss des Wächterrates antreten
Teheran - Zur Präsidentenwahl im Iran im kommenden Monat
sind keine Reformer zugelassen. Der mächtige Wächterrat entschied
nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens vom Sonntag, dass nur
sechs der 1.010 Kandidaten zur Wahl antreten dürfen. Frauen sind
nicht darunter. Vor der Parlamentswahl im vergangenen Jahr hatte der
Wächterrat mehr als 2.000 Kandidaten nicht zugelassen und damit einen
Sturm der Empörung ausgelöst. Zu den sechs zugelassenen Kandidaten für die Wahl am 17. Juni
gehört der frühere Präsident Hashemi Rafsandjani, ein möglicher
Favorit. Rafsandjani gilt als pragmatischer und wandlungsfähiger
Politiker, der sich zwischen dem Klerus um Ayatollah Ali Khamenei und
dem Lager der Reformer bewegt. Der 1997 gewählte Präsident Mohammed
Khatami darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. (APA/AP)