Ein Streik von Journalisten und anderen Mitarbeitern hat die britische Sendergruppe BBC am Montag gezwungen, die meisten Live-Nachrichtensendungen zu streichen. Der Nachrichtensender BBC News 24 und das internationale Programm BBC World Service mussten am Montag in der Früh Aufzeichnungen senden, nachdem BBC-Beschäftigte aus Protest gegen geplante Stellenstreichungen die Arbeit niederlegten.

Das Frühstücksfernsehen beim Hauptsender BBC One bot ein reduziertes Service-Programm und wurde von nur einem Moderator präsentiert. Bei den Radiosendern sprangen zum Teil Manager als Moderatoren ein. Die Radio-Nachrichtensendung "Today" wurde ganz gestrichen.

Pläne 4000 Arbeitsplätze zu streichen

Die Mitarbeiter protestieren mit ihrem auf 24 Stunden angesetzten Streik gegen die von BBC-Chef Mark Thompson angekündigten Pläne, rund 4000 Arbeitsplätze - etwa 20 Prozent der gesamten Stellen - abzubauen. Der Vorsitzende der Journalistengewerkschaft NUJ, Jeremy Dear, appellierte an die BBC, "den Ärger und Sorge über den Stellenabbau zu verstehen, der die Qualität und die Arbeitsbedingungen gefährdet und den Wert der BBC für die Zuschauer und Zuhörer mindert."

Das BBC-Management bedauerte den Streik. "Diese Aktion wird weder die Notwendigkeit für weitere Verhandlungen noch die Notwendigkeit für Veränderungen, die uns mehr Geld für bessere Programme und Dienstleistungen bringen, beseitigen", hieß es in einer Mitteilung.

Die BBC-Mitarbeiter hatten in einer von der NUJ und zwei weiteren Gewerkschaften organisierten Abstimmung am 12. Mai insgesamt vier Streiks beschlossen: neben dem 24-stündigen Arbeitsausstand am Montag, zwei 48-stündige Streiks am 31. Mai und am 1. Juni sowie eine viertägige Arbeitsniederlegung ohne konkretes Datum. Große Ereignisse wie das Tennis-Tunier Wimbledon, das von der BBC live übertragen wird, werden dabei ausgenommen. (APA/REUTERS)