Berlin - Offenbar in letzter Minute hat der belgische Zoll eine verbotene deutsche Lieferung für das iranische Raketenprogramm gestoppt. Das Münchner Magazin "Focus" berichtete, der deutsche Zoll habe bereits Anfang Mai das Bundeswirtschaftsministerium über die illegale Fracht unterrichtet. Dabei habe es sich um spezielle Aluminiumplatten gehandelt, die im Hamburger Hafen auf den Frachter "MS Iran Adalat" verladen worden seien.

Der Zoll habe seinen Verdacht gemeldet, dass die Lieferung das iranische Rüstungsprogramm unterstütze. Als Empfänger sei eine iranische Handelsfirma aufgetreten, die auf der schwarzen Liste der deutschen Exportkontrolleure gestanden habe. Das Unternehmen gelte als Tarngesellschaft zur Beschaffung verbotener Rüstungsgüter.

Ehe die deutsche Regierung sich zum Handeln entschlossen habe, habe der Frachter bereits deutsche Gewässer verlassen. In Amtshilfe hätten belgische Zöllner dann den Container beim nächsten Stopp des Schiffes in Antwerpen beschlagnahmt, heißt es in dem Bericht. (APA/AP)