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Arsenals Spieler bedanken sich bei Jens Lehmann, der durch den gehalten Elfer von Scholes zum Matchwinner wurde.

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Cardiff - Erstmals in seiner 133-jährigen Geschichte ist der traditionsreichste Fußball-Klubwettbewerb der Welt im Elfmeterschießen entschieden worden. Der vom Londoner Stadtrivalen Chelsea entthronte englische Ex-Meister Arsenal rettete am Samstag mit einem 5:4-Erfolg im Finale des FA-Cups gegen den Erzrivalen Manchester United eine weitgehend verpatzte Saison. Nachdem 120 Minuten kein Tor gebracht hatten, vergab ManU-Mittelfeldspieler Scholes als einziger Schütze einen Strafstoß.

United die bessere Mannschaft

Dabei hatte United das Finale in einem mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Millennium Stadium in Cardiff über weite Strecken klar dominiert, versäumte aber sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung eine Entscheidung. Erst rettete Arsenal in einer von taktischer Disziplin geprägten Partie die Stange bei einem Rooney-Schuss (66.), dann die Latte, als Ljungberg einen Van Nistelrooy-Kopfball auf der Linie klärte (86.). Arsenal war ohne den von Achillessehnenproblemen geplagten englischen Torschützenkönig Thierry Henry harmlos.

9:1 Torschüsse zu Gunsten Manchesters sprechen Bände, am Ende jubelten die "Gunners" dennoch über den zehnten FA-Cup-Triumph der Klubgeschichte und sind damit nur noch einen Titel vom Rekord Uniteds (11) entfernt. Denn Lauren, Ljungberg, van Persie, Cole und Vieira behielten im Elferschießen die Nerven, während Arsenal-Keeper Lehmann den zweiten Penalty von Scholes entschärfte. Scholes hatte Arsenal im Vorjahr im Halbfinale mit dem goldenen Tor zum 1:0 eliminiert - ManU wurde Cupsieger.

Vierter Cup-Titel für Wenger

Den Londonern, die die Premier League vor Manchester auf Rang zwei beendet hatten, gelang die - wenn auch glanzlose - Revanche. Erstmals seit 1912 verlief das Finale im seit 1872 ausgetragenen FA-Cup torlos. Für Coach Arsene Wenger war es bereits der vierte Cup-Titel mit Arsenal nach jenen von 1998, 2002 und 2003. Für die "Gunners" ist Cardiff, wo Österreich in der WM-Qualifikation Ende März Wales mit 2:0 bezwungen hatte, damit ein guter Boden: Seit 2000 werden die Endspiele im Millennium Stadium ausgetragen - drei Mal triumphierte Arsenal. 2006 wird das umgebaute Londoner Wembley-Stadion mit dem Finale wiedereröffnet. (APA)