Zehn Bände umfasst die Reihe, aufgebaut in der bewährten Manier, mit kurzen literarischen Beiträgen über die jeweilige Region oder Stadt - von Österreich-Klassikern wie dem Salzkammergut, Graz, Tirol, Niederösterreich und Wien, bis hin zu einem Band mit literarischen Beiträgen über die gesamte Bodensee-Region, den kärntnerisch-friulanisch-slowenischen Raum (Buchtitel "senza confini"). Zusätzlich gibt es "Schmankerln" wie "Die Kunst des Einbratens" des Bad Kleinkirchheimer Hoteliers Wolfram Ortner oder "Santoninos Kost", die kulinarischen Beschreibungen des umbrischen Humanisten Paolo Santonino, der 1485 im Auftrag des Patriarchen von Aquileia die heutige "senza confini"-Region bereiste und den Leuten nicht nur aufs Maul, sondern auch in die Kochtöpfe schaute. Heraus kam ein interessanter Einblick in die zuweilen eigenwillig anmutenden Essgewohnheiten unserer mittelalterlichen Vorfahren - etwa "Eichhörnchen in Kräutersauce" oder "Junger Bär in Pfeffersauce".
Wieser wollte, nach eigenen Angaben, einen "Kontrapunkt zum Gedenkjahr" setzen und "die Österreicher dazu ermuntern, bei all der Nabelschau den Blick über die Grenzen nicht zu vergessen". Etwa die Tatsache, dass die Bodensee-Region ihren Charme nicht nur dem österreichischen, sondern mindestens genauso dem schweizerisch-deutschen Einfluss verdankt. Oder die Ortstafelstreit-neurotisierten Kärntner daran erinnern, dass sie sowohl kulturell als auch kulinarisch immer von den südlichen Nachbarn profitierten. Zusätzlich will Wieser mit Augenzwinkern des Finanzministers Sparpolitik aufs Korn nehmen: "Mit 500 Euro durchs ganze Jahr" ist der Reihe ebenfalls beigefügt.