Linz/Wien - Vizekanzler Infrastrukturminister Gorbach bleibt bei seinen Plänen zur Einführung von Tempo 160 auf Autobahnen. Auf einer Teststrecke soll die erlaubte Höchstgeschwindigkeit schon im nächsten Jahr auf 160 km/h hinaufgesetzt werden, bekräftigte Gorbach laut einem Bericht des "ORF Oberösterreich". Abschnitte der Autobahnen in Oberösterreich seien für eine solche Teststrecke prädestiniert.

Wo genau die Teststrecke eingerichtet wird, steht aber noch nicht fest. Eine Arbeitsgruppe im Verkehrsministerium prüft derzeit noch. Eine Entscheidung soll im Herbst fallen, hieß es am Freitag aus dem Gorbach-Ressort.

ÖVP äußerte zuletzt Bedenken

Vor allem von Seiten des Koalitionspartners ÖVP waren zuletzt Bedenken gegen Tempo 160 aufgekommen. Verkehrsstaatssekretär Kukacka hatte im Parlament Bedenken geäußert, dass die Geschwindigkeitserhöhung eine zusätzliche Gefährdung in der Verkehrssicherheit bzw. für die Umwelt bedeuten könnte. Gorbach hatte daraufhin betont, dass er als zuständiger Verkehrsminister alleinig auf dem Verordnungsweg über die Einrichtung einer Teststrecke verfügen könne.

Grundsätzlich kommt laut Gorbach als Teststrecke nur ein dreispuriges oder gut ausgebautes zweispuriges Autobahnteilstück in Frage. Zudem sei eine flexible Geschwindigkeitsanzeige nötig, um auf die Verkehrs- und Wetterlage reagieren zu können. Bis 2010 soll die Installation der Verkehrsbeeinflussungsanlagen österreichweit abgeschlossen sein - Kostenpunkt 300 Mio. Euro.

VCÖ übert massive Kritik

Heftige Kritik an der Tempo-160-Idee des Verkehrsministers gab es am Freitag vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Der VCÖ warnte, dass diese Tests Menschenleben gefährden. Eine VCÖ-Studie zeige, dass sich durch Tempo 160 auf den in Frage kommenden Strecken die Zahl tödlicher Unfälle verdoppeln werde. Der VCÖ wies zudem darauf hin, dass Fahrzeuge mit Tempo 160 um 21 Prozent lauter sind als mit Tempo 130 km/h. (APA)