Klagenfurt - Das Kärntner Landeskonservatorium und die Klagenfurter Alpen-Adria-Universität bieten ab dem Wintersemester 2007 gemeinsam das Studium der "Angewandten Musikwissenschaft" an. Diese in Österreich einzigartige Kooperation wurde am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentiert.

Als eine "Idealverbindung von Theorie und Praxis" bezeichnete Rektor Günther Hödl vor Journalisten das Vorhaben eines musikalischen Hochschulabschlusses. Bei dem neu gegründeten Studienzweig werde die umfangreiche Instrumentalausbildung des Landeskonservatoriums eine perfekte Ergänzung zu den angebotenen Fächern seiner Institution darstellen. Kurse aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie und Sprachstudien aber auch der Informatik würden ebenfalls wesentlicher Bestandteil der "Angewandten Musikwissenschaft" sein.

Ausbildung zum Musikmanager oder Musikjournalisten

Konservatoriumsdirektor Roland Streiner strich die Möglichkeiten heraus, die ein Abschluss an der neu gegründeten Fakultät biete. So sollen die künftigen Absolventen in Berufen wie Musikmanagement oder Musikjournalismus bessere Chancen am Arbeitsmarkt erhalten. "Diese Felder sollte man nicht den Dilettanten überlassen", meinte dazu Hödl. Aber auch für Leiter von Laienorganisationen, wo es ebenfalls "Besserungsbedarf" gebe, sei dieses Studium geeignet,

Um eine drohende Studentenflut zu verhindern, soll vorher sorgfältig ausgewählt werden: Aufnahmebedingung werde unter anderem die Beherrschung mindestens eines Instruments sein. Ansonsten rechnen alle Beteiligten mit regem Interesse von Seiten der Studierenden. Die Professuren sollen noch in diesem Sommer öffentlich ausgeschrieben werden.

Land will bei Öffentlichkeitsarbeit helfen

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit will das Land finanziell helfen. Kulturreferent LHStv. Martin Strutz (B) betonte, dass das neue Studium auch dem künstlerischen Potenzial Kärntens zu neuer Bedeutung verhelfen solle. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Slowenien und Italien im Bereich der musikalischen Ausbildung sei ebenfalls Ziel der neuen Einrichtung.

Und nicht nur die so genannte Hochkultur soll ab 2007 auf der Universität Klagenfurt wissenschaftlich behandelt werden. Strutz: "Auch die regionale Volkskultur wird ein wesentlicher Bestandteil des Studiums sein." (APA)