Monaco - Die heftige Kritik am seit 2005 geltenden Qualifying-Modus in der Formel 1 dürfte schneller als erwartet Wirkung zeigen. Bereits beim Grand Prix von Europa auf dem Nürburgring, der nur eine Woche nach Monaco am 29. Mai stattfindet, wird es wie früher nur noch ein Qualifying geben.

Die Startaufstellung wird künftig wieder ausschließlich am Samstag ab 13.00 Uhr Ortszeit in einem einstündigen Einzelzeitfahren unter Rennbetankung und Parc-Ferme-Bestimmungen ermittelt. Gestartet wird in umgekehrter Reihenfolge des vorangegangenen Rennens. Monaco- Sieger Kimi Räikkönen wird also am Nürburgring als Letzter fahren.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner zeigte sich über die neuen Pläne hoch erfreut. "Jeder hat gemerkt, dass dieser Modus nicht fantastisch ist. Die Leute wollen am Samstag ein Ergebnis sehen, keine halbe Sache."

Auch Rekordweltmeister Michael Schumacher begrüßte den Schritt: "Im Prinzip ist es vernünftig, den Zuschauern diese Additionsaufgaben zu ersparen." In den ersten fünf Rennen stand jener Fahrer auf der Pole-Position, der nach zwei Zeitläufen am Samstag mit leerem Tank und am Sonntag in Rennabstimmung die beste Gesamtzeit vorweisen konnte. Alexander Wurz und Ralf Schumacher meinten unisono: "Toll, dann können wir Fahrer am Sonntag ausschlafen."

Neuer Job für Ecclestone?

Neben dem vorzeitigen Aus der Sonntags-Qualifikation sorgte auch die Absicht von FIA-Präsident Max Mosley, Formel-1-Chef Ecclestone in den Internationalen Automobil-Verband zu holen, für Gesprächsstoff. Wie die englische Tageszeitung "The Guardian" berichtete, soll sich der bisherige Rechteinhaber der Königsklasse an Mosleys Stelle um die Belange der Formel 1 kümmern und ein entsprechendes Angebot erhalten haben.

"Ich habe Millionen von Dingen, die mich beschäftigt halten, und Bernie zu verpflichten, wäre eine sehr zufrieden stellende Möglichkeit, um mit der derzeitigen Situation klar zu kommen", sagte Mosley. Ecclestone hat noch keine Entscheidung gefällt, sprach aber von einem ziemlich reizvollen Job. (APA/dpa/red)