Die rumänische Regierung beanstandet vor allem, dass der Vertrag mit EADS auch kleinere Grenzsicherungsprojekte beinhalte, die unabhängig davon bereits von der EU über PHARE-Projekte finanziert würden. Allein die Herauslösung dieser Überlappungen aus dem EADS-Vertrag würden Einsparungen von 160 Millionen Euro für Rumänien bedeuten. "Ich bin überrascht, dass EADS diese neuen Bedingungen nicht akzeptiert", sagte der Ministerpräsident.
EU
Rumänien droht EADS mit Kündigung des Grenzsicherungsvertrags
Unternehmen soll Infrastruktur zur Sicherung der Außengrenze liefern - Premier: "Staat kein Umsatz-Lieferant" für den Luft- und Raumfahrtkonzern
Bukarest - Die rumänische Regierung droht dem Luft- und
Raumfahrtkonzern EADS mit der Kündigung des umstrittenen Vertrags zur
Lieferung von Grenzsicherungs-Einrichtungen, sollten die
Nachverhandlungen erfolglos verlaufen. Der "rumänische Staat ist kein
Umsatz-Lieferant für EADS", sagte Rumäniens Ministerpräsident Calin
Popescu-Tariceanu in einem Interview der Finanzzeitung "Ziarul
Financiar" vom Donnerstag.
Der Vertrag, demzufolge EADS Rumänien Infrastruktur zur Sicherung
der 3.147 Kilometer langen Außengrenze für rund eine Milliarde Euro
liefern soll, war von der Ende 2004 abgewählten sozialistischen
Regierung ohne Ausschreibung an EADS vergeben worden. Das hatte zu
heftiger Kritik im Inland sowie seitens der Europäischen Union
geführt. (APA/dpa)