New York - In islamischen Ländern herrscht laut einer am Mittwoch vorgestellten Untersuchung ein ausgeprägter Anti-Amerikanismus. Die vom regierungsunabhängigen Rat für Außenpolitik (Council on Foreign Relations) veröffentlichte Studie bezieht sich auf eine Erhebung unter Frauen und Männern mit Hochschulausbildung in drei Staaten: Ägypten, Marokko und Indonesien.

Neben scharfer Kritik an der Irak-Politik der USA äußerten vor allem jüngere Teilnehmer der Umfrage auch Bewunderung für Al-Kaida-Chef Osama bin Laden. Zudem stellten die Forscher fest, dass viele Muslime die USA und Israel praktisch gleichsetzen. Der Anteil jüdischer Amerikaner an der Gesamtbevölkerung der USA wurde von den Befragten auf bis zu 85 Prozent geschätzt, tatsächlich liegt er bei zwei Prozent.

Massiv unterschätzt wurde dagegen der Anteil der USA an der internationalen Entwicklungshilfe. Keiner der Befragten wusste, dass die USA in absoluten Zahlen der größte Geldgeber in der Entwicklungshilfe sind.

Auf die Frage, was sie von den USA erwarteten, erklärten die meisten Befragten, sie wünschten sich Respekt. Auch Entwicklungshilfe wurde gefordert, allerdings unter der Bedingung, dass die Empfängerländer über die Verwendung selbst entscheiden können. (APA/AP)