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Vagner Love zelebriert seinen 10. Europacup-Treffer.

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Torschütze Aleksei Berezoutski (M), geherzt von Vagner Love (R) und Elvir Rahimic. Rochemback, nicht sehr erfreut, muss zusehen.

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Moskaus Juri Schirkow (R) lässt Sporting Goalie Ricardo beim 2:1 schlecht aussehen.

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Lissabon - CSKA Moskau hat am Mittwoch als erste russische Fußball-Mannschaft überhaupt einen europäischen Klub-Bewerb gewonnen. Die Russen setzten sich in einem spannenden UEFA-Cup-Finale in Lissabon gegen den Sporting Club de Portugal mit 3:1 (0:1) durch, stürzten die mehr als 40.000 "Heimfans" im Estadio Jose Alvalade damit in kollektive Trauer. CSKA drehte die Partie dank Toren von Alexej Beresutski (57.), Juri Schirkow (66.) und Vagner Love (75.) nach der Pause.

Erster Titel für Russland

Nie zuvor hatte eine russische oder sowjetische Mannschaft den UEFA-Cup oder die Champions League gewonnen, die Premiere gelang dem von Milliardär Roman Abramowitsch und dessen Öl-Konzern Sibneft gesponserten Hauptstadtteam. Dabei hatten die Portugiesen die Partie lange Zeit dominiert, die Russen lauerten mit geschickter Defensivtaktik und Kontern auf ihre Chancen - und nützten sie nach der Pause.

Sporting gab über weite Strecken der Partie klar den Ton an, vor allem der Brasilianer Liedson sorgte immer wieder für Offensiv-Impulse. Vier Minuten nachdem CSKA-Abwehrchef Ignaschewitsch beinah ein Eigentor fabriziert hatte (25.), brach aber Landsmann Rogerio mit seinem ersten Europacup-Tor und dem 300. in der Vereinsgeschichte von Sporting den Bann.

Der Allrounder, dessen Mutter im März in seiner Heimat für fast eine Woche entführt worden war, traf aus der Drehung von der Strafraumgrenze genau ins Kreuzeck. Der Schachzug von Sporting-Trainer Jose Peseiro schien voll aufzugehen: Er setzte den rechten Außenverteidiger Rogerio diesmal im Mittelfeld ein.

Die Wende kam nach der Halbzeit

Alles lief für die Portugiesen, die in der ersten Hauptrunde den frisch gebackenen österreichischen Meister Rapid ausgeschaltet hatten. Doch nachdem Vagner Love noch vor der Pause eine hundertprozentige Ausgleichschance ausgelassen hatte, köpfelte Verteidiger Alexej Beresutski in Co-Produktion mit seinem Zwillingsbruder Wasili zum Ausgleich ein (57.). Nur neun Minuten später schickte der überragende CSKA-Regisseur Daniel Carvalho, der schon das 1:1 vorbereit hatte, Flügelspieler Schirkow auf die Reise und der schoss durch die Beine von Portugals Nationalgoalie Ricardo zum 2:1 ein.

Doch es kam noch dicker für Sporting: Nachdem Rogerio einen Tello-Schuss aus einem halben Meter mit dem Knie nur an die Stange und nicht ins Tor befördert hatte, sorgte Vagner Love im Gegenzug nach der dritten Carvalho-Vorlage für den Endstand (75.). Ricardo, der Sporting mit einem Patzer im Derby gegen Benfica (0:1) am Samstag schon um alle Chancen auf den Meistertitel gebracht hatte, machte keine gute Figur.

Für den Brasilianer Vagner Love war es sein zehntes Europacup-Tor in der laufenden Saison, Landsmann Liedson blieb der zehnte Treffer im Endspiel verwehrt. Die CSKA-Abwehr kassierte in neun UEFA-Partien nur fünf Treffer. Auch im Endspiel war die stärkere Verteidigung Trumpf. (APA)

  • Sporting Lissabon - CSKA Moskau 1:3 (1:0)
    Estadio Jose de Alvalade, 52.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Graham Poll/ENG.

    Torfolge: 1:0 (28.) Rogerio, 1:1 (57.) Beresutski, 1:2 (65.) Schirkow, 1:3 (75.) Vagner Love

    Sporting Lissabon: Ricardo - Miguel Garcia, Enakarhire, Beto, Tello - Rochemback, Moutino (88. Viana), Barbosa, Rogerio (80. Douala) - Sa Pinto (73. Niculae), Liedson

    CSKA Moskau: Akinfejew - A. Beresutski, Ignaschewitsch, W. Beresutski - Odiah, Aldonin (86. Gusew), D. Carvalho (82. Sembras), Rahimic, Schirkow - Olic (67. Krasic), Vagner Love

    Gelbe Karten: Beto bzw. keine