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Foto: AP/MICHAEL SOHN
Wien/Brüssel – "OHY, Flug 317, gelandet", hieß es Donnerstagnachmittag im Flughafen Wien-Schwechat. Das Kürzel der türkischen Fluglinie Onur Air wird in Österreich – im Gegensatz zu bereits vier Ländern Europas – vorerst weiter wie geplant auf der Anzeige aufscheinen.

Auch dass nach den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland nun auch Belgien ein befristetes Landeverbot gegen die Airline verhängt hat, weil bei zwei Onur-Jets Wartungsfristen überschritten seien, machte die Oberste Zivilluftfahrtsbehörde im Verkehrsministerium nicht nervös: "In Österreich gab es bisher keine sicherheitsrelevanten Mängel. So lange das so bleibt, gibt es keinen Grund für ein Flugverbot; Punkt", hieß es bei der Behörde.

Berichte über abgefahrene Reifen

Ausländische Medien berichteten von abgefahrenen Reifen, Piloten sollen ihre Lizenzen nicht mitgeführt haben. Die meisten Vorwürfe wurden von Onur Air zurückgewiesen. Die Airline hat Destinationen in fast ganz Europa sowie in Israel.

In Österreich wurden so genannte Ramp Checks angeordnet. Dabei werden Versicherungspolizzen, Zeugnisse über die Lufttüchtigkeit, Notausrüstungen und Zustand der Luftfahrzeuge geprüft. Ein Sprecher von Onur Air Österreich erklärte, dass alle Checks ohne Beanstandungen durchgeführt worden seien.

Die EU-Kommission drängt indes auf ein einheitliches Vorgehen. Theoretisch kann ein EU-weites Flugverbot verhängt werden. (simo, afs, DER STANDARD – Printausgabe, 20. Mai 2005)