VAN MORRISON
Magic Time
(Universal)

Foto: Universal
PLANTERS CLUB IV Various Artists (Universal) Bereits die vierte Edition der Soul-Sammlung Planters Club liegt hier vor, wie immer von Presse -Musikkritiker Samir H. Köck in nächtelangen Sitzungen mit sich selbst in verführerische Chronologie gesetzt. Große Namen wie Marvin Gaye, Jerry Butler oder Don Covay bereiten den Weg, dann folgen weniger bekannte aber dafür mindestens ebenso erlesene nach. David Ruffin lässt zwar kurz die Saxofon-Allergieflecke erblühen, ansonsten geht diese Auslese wieder einmal runter wie warmer Honig: Latimore entzückt, Barrett Strong umschmeichelt Herz und Tanzbein, und der hier ebenfalls vertretene Van Morrison erinnert mit Sitting On The Top Of The World , dass er richtig gut sein kann. Für Vinyl-Abhängige ist Planters Club IV auch als Doppelalbum erhältlich - samt Bonustracks von Jimmy Ruffin und Marvin Gaye. VAN MORRISON Magic Time
(Universal)
Nach unterdurchschnittlichen Alben reißt sich der große irische Soulman Van Morrison auf Magic Time zwar wieder am Riemen. Viel mehr als ein Routinewerk ist es trotzdem nicht geworden. Gut möglich, dass seine kunstvoll ausgelebte Säuerlichkeit längst sein Herz angefressen und ihn so zu einem Soul-Beamten degradiert hat, der sich mit dem Charme pragmatisierter Staatsdiener halt auch noch sein 37. Album aus dem Beuschel reißt. Die im Titel angedeutete Magie - man sucht sie hier vergeblich. flu DORIS DUKE I'm A Loser (Kent) I'm A Loser der in der Versenkung verschwundenen Doris Duke gilt als eines der besten weiblichen Deep-Soul-Alben. Mit schonungsloser Offenheit wird hier zur besten Musik der Welt emotionaler Exorzismus betrieben. Betrogen, gedemütigt oder als "other woman" ein Schattendasein führend, schüttet Duke zu reduziert instrumentiertem Funk sowie innigen Balladen ihr Herz aus. 1969 von Swamp Dog produziert, ist dieses Meisterwerk - erweitert um Dukes zweites Album und unveröffentlichten Tracks - erstmals auf CD erhältlich. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.5.2005)