Die New York Times (NYT) will Teile ihres Contents im Internet kostenpflichtig machen. Wie der Verlag, der die gleichnamige Tageszeitung und den Boston Globe herausgibt, gestern, Pfingstmontag, mitteilte, wird das "TimeSelect" genannte Angebot ab September für eine jährliche Abo-Gebühr von 49,95 Dollar zu haben sein. Mit den Einnahmen aus "TimeSelect" will das Unternehmen die rückläufigen Einnahmen bei den Werbeumsätzen der Printausgaben zumindest teilweise ausgleichen.

Nicht alleine

Mit ihrer Maßnahme reiht sich die New York Times in eine Reihe von Qualitäts-Zeitungen wie Wall Street Journal oder Financial Times ein, die alle ihren Content bereits ganz oder teilweise kostenpflichtig gemacht haben. Bei der New York Times sollen in Zukunft die meisten Artikel weiterhin für alle User kostenlos zugänglich bleiben. Kostenpflichtig werden sollen etwa Vorabberichte aus Sonderbeilagen, die Beiträge von 20 führenden Kolumnisten oder der Zugang zum Archiv. Dieses soll "TimeSelect"-Kunden anfangs bis zum Jahr 1980 offenstehen. Angedacht ist eine Ausweitung des Zugriffs auf die Ausgaben bis in die Fünfzigerjahre des 19. Jahrhunderts.

"Unsere Strategie ist es ein robustes zweites Umsatzstandbein für die Website zu bekommen"

Die Abonnenten der Printausgabe werden weiterhin vollen Zugriff auf alle Artikel des Online-Auftrittes haben, teilte der Verlag weiter mit. "Unsere Strategie ist es ein robustes zweites Umsatzstandbein für die Website zu bekommen", sagte Martin Nisenholtz, verantwortlicher Verlagsmanager für die Online-Operationen der NYT. Um das Online-Engagement auszubauen, hatte die NYT im Februar die Website About.com für rund 410 Mio. Dollar übernommen.