Wien - "Es hat sich bei dem Aufruhr um einen lange geplanten Umsturzversuch von usbekischen Islamisten im Verein mit afghanischen Taliban gehandelt. Die Lage in Usbekistan ist sehr Besorgnis erregend, wir beobachten die Vorkommnisse sehr genau", das erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Wochenende am Rande der Staatsvertragsfeiern im Gespräch mit dem STANDARD.

Die Regierung in Taschkent habe die Verantwortung auf sich nehmen müssen, die innere Sicherheit im Land wiederherzustellen. Dass dabei viele Menschen schuldlos ums Leben gekommen sind, sei "sehr bedauerlich", sagte Lawrow nach einer Kranzniederlegung vor dem Denkmal zu Ehren der Soldaten der Sowjetarmee auf dem Schwarzenbergplatz in Wien.

Der britische Außenminister Jack Straw forderte die usbekische Regierung indes auf, internationale Beobachter in die Unruheregion reisen zu lassen. Frankreichs Außenamtschef Michel Barnier sprach sich für einen "politischen Dialog" aus. (pra/DER STANDARD, Printausgabe, 17.5.2005)