Ähnliche Blockaden hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder gegeben. Laut den Organisatoren handelte es sich dieses Mal aber um eine "Generalprobe" für die geplanten großen Proteste im Sommer zum Beginn des Abzugs. Nach den Worten von Baruch Marsel von der verbotenen rassistischen Kach-Bewegung wollen die Demonstranten die Regierung dazu zwingen, "zurückzutreten und Neuwahlen auszuschreiben oder auf uns zu schießen".
Anschlagsplan
Nach Informationen der Zeitung "Maariv" gehen einigen extremistischen Siedlern die geplanten Proteste nicht weit genug. Wie die Zeitung berichtete, deckte der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Beth einen Plan der Extremisten auf, die Al-Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg mit Raketen zu beschießen, um den Abzug in letzter Minute zu torpedieren. Laut "Maariv" würde ein derartiger Angriff auf das dritthöchste Heiligtum der Moslems einen "Tsunami in der arabischen Welt hervorrufen und den Abzug verhindern".
Die Abzugspläne sehen die Umsiedlung von rund 8.000 Siedlern aus dem Gazastreifen sowie die Schließung von vier kleineren Siedlungen im Westjordanland vor. Im Gegenzug sollen zwei Großsiedlungen im Westjordanland, vor allem Maale Adumim bei Jerusalem, weiter ausgebaut werden. Der geplante Ausbau verstößt gegen den internationalen Friedensfahrplan der Roadmap, und US-Präsident George W. Bush hatte ihn beim jüngsten Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon im März in Texas scharf kritisiert.