"Geist der Hilfsbereitschaft"
Außerdem plädierte er dafür, den "Geist der Hilfsbereitschaft, der das neue Österreich von Anfang an ausgezeichnet hat", zu bewahren. "Der Geist der Solidarität und Menschlichkeit soll auch in Zeiten bedrohter Werte und Bindungen unser Leitmotiv bleiben."
Die Unabhängigkeitserklärung 1945 und den Staatsvertrag 1955 nannte Schüssel die "Fundamente unseres modernen österreichischen Selbstbewusstseins". Er verwies auf die Pflichten aus dem Staatsvertrag - Wahrung der Menschenrechte, Achtung der Volksgruppen und Minderheiten und Wachsamkeit gegenüber Nationalsozialismus und Faschismus. "Diese Verpflichtungen bleiben selbstverständlich für alle Zukunft aufrecht." Schüssel erwähnte auch die - in der Vorwoche im Nationalrat ratifizierte - EU-Verfassung: Der Staatsvertrag habe Freiheit von der Besatzung gebracht, die neue Europäische Verfassung gebe "die Freiheit, ein friedliches, soziales und starkes Europa mitzubauen".
ORF sendet Rede auf beiden Programmen
Dass der Bundeskanzler - um 19.50 Uhr, durchgeschalten auf ORF 1 und ORF 2 - eine vierminütige Ansprache halten konnte, war im Vorfeld heftig kritisiert worden. Die Opposition verwies darauf, dass TV-Ansprachen bisher dem Bundespräsidenten als überparteilichem Staatsoberhaupt vorbehalten gewesen seien, sprach von Druck der ÖVP auf den ORF und einer Verletzung des Objektivitätsgebots.
"Anregungen von außen"