Chemnitz - Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben die Verlagerung der Produktion von deutschen Unternehmen ins Ausland und die dabei gewährten Steuervorteile verteidigt. Die ohne Rücksicht auf belastbare Fakten geführte öffentliche Debatte über den so genannten Jobexport werde mit großer Besorgnis verfolgt, heißt es in einem Brief an den SPD-Bundestagsfraktionsvizen Joachim Poß, den acht Verbände unterzeichnet haben, darunter der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA).

In dem der "Chemnitzer Freien Presse" vorliegenden Schreiben wird darauf verwiesen, dass sich deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb nur behaupten könnten, wenn sie kostengünstige Produktionsmöglichkeiten nutzten. Ohne Zulieferung von ausländischen Tochterfirmen auf dem Ausland, wären deutsche Produkte auf dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähig. Darüber hinaus würden mit Auslandsinvestitionen auch Arbeitsplätze im Inland geschaffen. So seien nach einer DIHK-Umfrage 300.000 Jobs in Deutschland durch den Ausbau der Geschäftsbeziehungen mit den neuen EU-Mitgliedsstaaten entstanden.

Scharfe Kritik übten die Spitzenverbände vor allem an von den Grünen geforderten steuerlichen Abzugsverboten bei Auslandsinvestitionen. So sei es falsch zu behaupten, Gewinne der ausländischen Tochterfirmen würden von den deutschen Muttergesellschaften steuerfrei vereinnahmt. Forderungen nach einer Verschärfung des Steuerrechts gefährdeten erheblich das Vertrauen der Wirtschaft in den Standort Deutschland. (APA/AP)