Washington - Die USA haben nach einem Bericht des amerikanischen Fernsehsenders ABC in Pakistan ein ranghohes Mitglied des Terrornetzwerks Al Kaida mit einer Rakete getötet. Wie der Sender am Freitag (Ortszeit) berichtete, handelt es sich um Haitham al-Jemeni, der möglicherweise die kürzlich gefasste Nummer drei der Terrororganisation Abu Faraj Farj al-Libbi ersetzen sollte.

Das Geschoss sei bei dem Einsatz in der vergangenen Woche von einer Drohne abgefeuert worden. Der US-Geheimdienst CIA wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Al-Jemeni sei längere Zeit in der Hoffnung überwacht worden, dass er zum Chef des Terrornetzwerks, Osama bin Laden, führen könnte. Das unbemannte Flugzeug sei eingesetzt worden, als der Jemenit abtauchen wollte.

Regierung dementiert

Die Meldung wurde am Samstag vom pakistanischen Informationsminister Sheikh Rashid dementiert. "Wir können nicht sagen, ob er (Al-Jemeni) in Afghanistan getötet wurde, aber was Pakistan anbetrifft, ist der Bericht absolut falsch", sagte der Minister.

Polizei nimmt zwei sunnitische Extremisten fest

Die Polizei hat am Donnerstag nach eigene Angaben zwei Mitglieder einer verbotenen sunnitischen Extremistengruppe festgenommen, die unter anderem einen Anschlag auf das Parlament geplant haben soll. Die beiden Männer gehörten zur Gruppe Lashkar-e-Jhangvi, die mit Attentaten auf Präsident Pervez Musharraf im Dezember 2003 in Verbindung gebracht wird, teilte die Polizei mit.

Die Gruppe habe Selbstmordattentäter angeworben und Anschläge auf die schiitische Minderheit im Land geplant. Außerdem habe sie das Parlament stürmen und Parlamentarier als Geiseln nehmen wollen. Die Männer wurden in der Stadt Multan, im Zentrum des Landes, aufgegriffen.

In den vergangenen Wochen haben die pakistanischen Sicherheitskräfte zahlreiche Extremisten festgenommen, darunter den Libyer Abu Faraj Farj al Libbi, der bei den US-Behörden als dritthöchster Befehlshaber von Al-Kaida gilt. (APA/Reuters)