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Der frühere Vorstandsvorsitzende der BA-CA, Gerhard Randa (Bild), soll neues Mitglied im Aufsichtsrat HVB werdem.

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München/Wien - Der frühere Vorstandsvorsitzende der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), Gerhard Randa, soll neues Mitglied im Aufsichtsrat der bayerischen HypoVereinsbank (HVB) AG werden. HVB-Aufsichtsratsvorsitzender Albrecht Schmidt schlug den 60-Jährigen zu Beginn der Hauptversammlung der HVB Group heute, Donnerstag, in München für dieses Amt vor.

Seine Tätigkeit als Vorstand im HVB-Konzern legt Randa mit Ablauf der heutigen Hauptversammlung nieder. Als Aufsichtsratspräsident der in der HVB-Gruppe für Österreich und Osteuropa zuständigen Bank Austria Creditanstalt in Wien tritt Randa kommende Woche ab.

Randa habe den HVB-Teilkonzern Österreich und Mittelosteuropa "wesentlich geprägt" und eine "hervorragende und sehr erfolgreiche Arbeit" für den Gesamtkonzern geleistet, hob Schmidt bei der heutigen HV in München hervor.

Randa scheidet nach Kontroversen vorzeitig aus dem HVB-Vorstand aus, eine Zeitlang war spekuliert worden, dass er wegen allfälliger anderer beruflicher Orientierungen das Angebot, in den HVB-Aufsichtsrat zu wechseln, ausschlagen könnte.

Rampl verteidigt sich gegen Kritik

HypoVereinsbank-Chef Dieter Rampl hat sich auf der Hauptversammlung gegen heftige Kritik von Aktionären verteidigt. Der erneute Jahresverlust von 2,3 Mrd. Euro und der abermalige Ausfall der Dividende seien zwar "ausgesprochen betrübliche Botschaften". Aber mit der Abschreibung fauler Immobilienkredite habe die Bank einen Schlussstrich gezogen und wolle jetzt im Privat- und Firmenkundengeschäft wachsen. Zügig schließen will Rampl die Lücke, die zwischen dem profitablen Österreich/Osteuropa-Geschäft und dem unprofitablen Deutschlandgeschäft klafft.

Aktionärsschützer warfen Rampl Mißmanagement vor und riefen dazu auf, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat die Entlastung zu verweigern. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erklärte in ihrem Antrag, Abschreibungen auf faule Immobilienkredite zögen sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Jahre. Der Vorstand bekomme das Problem nicht in den Griff.

Die deutsche Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) rief dazu auf, Aufsichtsratschef Schmidt die Entlastung zu verwehren. Der Vorgänger Rampls gelte in der Öffentlichkeit als "einer der wesentlichen Verursacher der Probleme der Bank".

Konzentration auf das Kerngeschäft

Auch die Fondsgesellschaft Union Investment warf dem Management grobe Strategiefehler vor und kündigte die Enthaltung bei der Entlastung des Aufsichtsrates an. Schmidt habe "die Misere" zu weiten Teilen zu verantworten und stehe möglicherweise der notwendigen Neuausrichtung im Weg. Aber nach dem Befreiungsschlag bei den Immobilienkrediten und mit schärferen Vergabekriterien bei Immobilienkrediten werde sich die HVB "jetzt voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren" und ihre Erträge steigern.

Den Milliardenverlust und den Ausfall der Dividende 2004 "bedauere ich ganz außerordentlich", sagte Rampl. Auch der Aktienkurs und die Kapitalquote der Bank seien schlecht.

In den kommenden drei Jahren sollen weitere 2.400 Stellen abgebaut und systematisch Neukunden erworben werden. Der jüngste Quartalsgewinn von 336 Millionen Euro sei ein guter Start gewesen. In diesem Jahr strebe er einen "Gewinn von rund einer Milliarde Euro" an. Für dieses Jahr stellte Rampl bei dem Aktionärstreffen am Donnerstag eine Milliarde Euro Gewinn in Aussicht. (APA)