London - Großbritannien wird nach Angaben eines Regierungsberaters möglicherweise neue Atomkraftwerke bauen, um den CO2-Ausstoß zu verringern.

Sir David King, der wissenschaftliche Chefberater von Premierminister Tony Blair, sagte der Zeitung "The Independent", der Kampf gegen den Treibhauseffekt müsse Vorrang haben. "Ich bin nie ein großer Atomkraftbefürworter gewesen", sagte er. Aber "das größte Problem, mit dem wir in diesem Jahrhundert weltweit konfrontiert sind", sei die Klimaerwärmung. Deshalb stehe es nicht zur Debatte, künftig wieder verstärkt auf Kohle zu setzen.

Das Problem sei, dass die derzeitigen britischen Atomkraftwerke in absehbarer Zeit entweder geschlossen oder erneuert werden müssten. "Es könnte sein, dass man dann zu dem Ergebnis kommen wird, dass wir eine neue Generation von Atomkraftwerken brauchen." Es gehe aber nur noch um diese eine Generation - danach werde man auf alternative Energien wie Wind und Sonne setzen können. King hatte den Klimawandel im vergangenen Jahr als eine größere Bedrohung als den internationalen Terrorismus bezeichnet und die US-Regierung kritisiert, weil sie den Klimavertrag von Kyoto nicht unterzeichnet hat.(APA)