Mülheim/Ruhr - Der Wettbewerb um den Mülheimer Dramatikerpreis "Stücke 2005" beginnt am Freitag. Bis zum 4. Juni stellen sich sieben Uraufführungs-Inszenierungen dem Urteil der Jury, teilten die Organisatoren am Donnerstag mit.

Der österreichische Autor Peter Handke, dessen Drama "Untertagblues" in der Inszenierung des Wiener Burgtheaters nominiert worden war, nehme "auf eigenen Wunsch" nicht am Wettbewerb teil. Handke war seit 1983 bereits fünf Mal zu den "Stücken" eingeladen worden, aber ohne Preis geblieben. Das Handke-Drama wird nun außer Konkurrenz zu sehen sein und am 14. Mai das Programm der "Stücke" eröffnen, sagte der Sprecher des Auswahlgremiums, Dietmar N. Schmidt.

Sieben aus hundertfünfzig

Als weitere Aufführung des Wiener Burgtheaters kommt dieses Jahr Roland Schimmelpfennigs Vater-Sohn-Drama "Die Frau von früher" in den Wettbewerb. Auch das Hamburger Thalia Theater ist mit zwei Aufführungen vertreten: Das Ensemble zeigt Lukas Bärfuss' Stück "Der Bus" und Dea Lohers "Das Leben auf der Praca Roosevelt". Aus München kommen ein Drama um eine verhinderte Selbstmörderin "Mein junges idiotisches Herz" von Anja Hilling (Münchner Kammerspiele) und Theresia Walsers "Die Kriegsberichterstatterin" (Bayerisches Staatstheater).

Mit dem Thema Arbeitslosigkeit befasst sich Fritz Katers "3 von 5 Millionen" (Deutsches Theater Berlin). Das Staatstheater Stuttgart bringt schließlich "Die Ballade vom Nadelbaumkiller" auf die Mülheimer Bühne: Darin beschreibt Rebekka Kricheldorf die familiären Konflikte zwischen 1968ern und der Generation Golf. Die Dotierung des einzigen Preises für deutschsprachige Bühnenautoren wurde zum Jubiläum des 30- jährigen Bestehens der "Stücke" um 5000 Euro auf 15.000 Euro angehoben. Ausgewählt wurden die Teilnehmer in diesem Jahr unter 150 Uraufführungen. (APA/dpa)