Kuwait - Die kuwaitische Justiz hat nach eigenen Angaben
die Vorbereitungen zur Anklage gegen den irakischen Ex-Staatschef
Saddam Hussein und mehrere seiner Helfer abgeschlossen. Die
Anklageschriften richteten sich außer gegen Saddam Hussein gegen acht
seiner früheren Top-Mitarbeiter sowie weitere 293 hochrangige
Funktionäre der früheren irakischen Regierung, sagte Staatsanwalt
Hamed al-Othman am Mittwoch laut der amtlichen Nachrichtenagentur
Kuna. Ihnen würden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und
Kriegsverbrechen während der irakischen Besatzung des Landes von
August 1990 bis Februar 1991 vorgeworfen.
Verschleppungen in Kuwait
Unter den Angeklagten sind den Angaben zufolge der als
"Chemie-Ali" bekannte Ali Hassan al-Majid, der während der
Besatzungszeit als Gourverneur für Kuwait eingesetzt war, sowie der
frühere Vizeregierungschef Tarek Aziz und Ex-Vizepräsident Taha
Yassin Ramadan. Ihnen wird unter anderem die Verantwortung für die
Verschleppung von 605 Menschen durch die irakische Armee zugewiesen.
Die Überreste von rund 200 der Verschleppten wurden bisher in
Massengräbern identifiziert. Die Anklagen sollen nun an das irakische
Sondergericht übermittelt werden, das mit der Aufarbeitung der
Vergehen während der Regierungszeit von Saddam Hussein betraut ist. (APA/AFP)