Feldkirch – Wie leben Jugendliche in einer Gesellschaft mit Differenz? Als Migrantinnen und Migranten, als Einheimische? "okay.zusammen leben", die Projektstelle für Zuwanderung und Integration, lud Lehrlinge und Kunstschaffende ein, sich dem Thema mit Mitteln des Theaters, Films und des Radios zu nähern. Ziel war, den Jugendlichen Raum zu geben, ihnen zuzuhören, "ohne dass sie vorher auffällig werden mussten" (okay-Geschäftsführerin Eva Grabherr).

Entstanden sind Videos, Fotosequenzen, eine Theatersendung und ein Theaterstück – ungefiltert und ungeschönt. Bei der Präsentation machten sich weder Jugendliche noch Künstler etwas vor: Die Arbeit war schwierig, die gegenseitigen Erwartungen wurden nicht immer erfüllt. Stefan Meier (17): "Am Anfang haben wir eigentlich nicht wirklich gewusst, was das Theaterspielen eigentlich soll."

Über die Arbeit wurden ihm, dem Neuling in der Firma, die eigenen Integrationsschwierigkeiten bewusst. "Wir haben gelernt, einander zuzuhören, über die verschiedensten Themen zu reden." Die für ihn wichtigste Konsequenz: "Heute freue ich mich, wenn ich in die Firma komme und meine Kollegen sehe." Ähnlich die Erfahrungen von Bianca Wolf (19), der einzigen Frau im 17-köpfigen Team: "Über die eigenen Schwierigkeiten beginnt man die Integrationsprozesse von Ausländern zu verstehen." (jub, DER STANDARD Printausgabe 12.5.2005)