Krems/Linz – Erstmals in der Geschichte der Handball-Liga-Austria (HLA) werden am Freitag und Montag die beiden Finalisten im Europacup-Modus ermittelt. In den Halbfinal-Hinspielen empfängt Linz Meister Bregenz (20:15 Uhr/live TW1), im zweiten Duell treffen die ersatzgeschwächten Kremser auf die Margaretener Tempo-Handballer (18:30 Uhr).

Meister Bregenz, "Sieger" in Grunddurchgang und Meister-Playoff, ist der große Gejagte. "Der Pott soll in Bregenz bleiben, die Mannschaft ist heiß", fordert Manager Roland Frühstück, der jedoch warnte: "Wir müssen uns auf irrsinnig schnellen Handball der Linzer gefasst machen."

Die Linzer haben mit der Halbfinal-Teilnahme ihr erklärtes Ziel bereits erreicht, haben aber jetzt Lust auf mehr bekommen. "Unser neues Ziel heißt Finale", betonte Präsident Alfred Kropf. Trainer Zoltan Cordas weiß, dass die Basis dafür am Freitag zu Hause gelegt werden muss. "Auswärts ist Bregenz fast nicht zu biegen, wir müssen einen Sieg mit fünf bis sechs Toren vorlegen." Zur Chancenverteilung meinte Cordas: "Bregenz hat die besseren Einzelspieler, Linz das bessere Kollektiv." Die bisherigen fünf Saisonduelle (vier Mal HLA, ein Mal Cup) endeten übrigens jeweils mit Heimsiegen (drei Mal Bregenz, zwei Mal Linz).

Die Kremser, die im Meister-Playoff lang geführt hatten, werden ausgerechnet im Saisonfinale von bösem Verletzungspech heimgesucht. Thaqi (u.a. doppelter Nasenbeinbruch) fehlt sicher, noch schmerzvoller für die Wachauer ist jedoch die Daumenverletzung von Kapitän Schierer an der Wurfhand. "Im Moment kann er nicht wirklich an Werfen denken", meinte Krems-Obmann Malek. Schierer dürfte somit am Freitag wohl eher als "Ballverteiler" und nicht als gewohnte Wurfkanone in Erscheinung treten.

Dazu kommen die Blessuren von Daubeck (Zeigefinger), Farar (Achillessehne) und Hrib (Knie). Dennoch will Krems vor allem mit dem Publikum im Rücken, erwartet werden mehr als 1.500 Fans, die Finalchance wahren. "Die Chancen stehen 40:60", glaubt Malek.

Margareten reist mit stolzer Brust an – die Wiener haben am Sonntag mit einem 26:25 die stolze Heimserie der Kremser (18 Heimsiege en suite) zerstört. "Wir haben ihre Heimserie gebrochen. Überraschen können sie uns nicht mehr", freut sich Trainer Magelinskas auf die Neuauflage. "Jetzt sind wir psychologisch im Vorteil", glaubt auch Manager Menzl. "Jetzt wissen wir, wie man in Krems gewinnt. Das ist gut für unsere Köpfe und schlecht für die der Kremser." (APA)

HLA-Halbfinal-Hinspiele am Freitag:

  • UHK Krems – Aon Fivers (Krems, Freizeitpark, 18:30 Uhr)
    Bisherige HLA-Saisonduelle: 29:29 (a), 35:19 (h), 15:30 (a), 25:26 (h)
  • HC Linz AG – A1 Bregenz (Linz, SHS Kleinmünchen, 20:15 Uhr, live TW1)
    Bisherige HLA-Saisonduelle: 22:23 (a), 29:26 (h), 29:25 (h), 23:29 (a) Cup: 30:34 (a)

    Rückspiele am Montag