Wien - Starkoch Toni Mörwald ist ins Visier der Arbeiterkammer NÖ (AKNÖ) geraten. Grund seien "Verstöße gegen das Kinder- und Jugendbeschäftigungsgesetz" (KJBG), teilte Präsident Josef Staudinger am Mittwoch mit. Das Arbeitsinspektorat habe bereits die vierte Strafanzeige erstattet.

Zu viele Arbeitstunden - zu wenige Pausen

Der AKNÖ würden Aufzeichnungen vorliegen, wonach ein Lehrling an einem Samstag von 10.00 bis Sonntag um 2.30 Uhr früh gearbeitet habe - mit einer "Verschnaufpause" von zwei Stunden 15 Minuten.

Der Arbeitsinspektor sei "seit Jahren Stammgast beim niederösterreichischen Kochkünstler", so die Kammer. Bei der AKNÖ würden sich Beschwerden türmen. Im Rahmen der Begehungen nach dem Berufsausbildungsgesetz seien "häufig und über einen langen Zeitraum immer wieder Übertretungen des Jugendbeschäftigungsgesetzes aufgetreten", erklärte Arbeitsrechts- und Jugendschutzexperte Markus Schön.

Arbeitszeitgesetz überholt

"Das Arbeitszeitgesetz im österreichischen Tourismus ist überholt. Hin und wieder müssen wir Grenzen überschreiten", zitiert der "Kurier" den Starkoch. Lehrlingsarbeitszeiten von 12 oder 15 Stunden könnten "schon ein Mal vorkommen". Für Mörwald ist laut der Tageszeitung "ein höherer Grad an Flexibilität notwendig". (APA)