Washington - Die US-Elitetruppen stoßen bei ihrem Militäreinsatz im Westirak auf einen entschlossenen und gut organisierten Feind. Die Aufständischen seien besser ausgebildet und besser organisiert als anderswo im Irak, sagte US-Kommandant Stephan Davis am Mittwoch dem US-Nachrichtensender CNN. Die Aufständischen verfügten über moderne Waffen, Körperschutz und gut ausgebaute Verteidigungspositionen. An der Operation "Matador" seien nur wenige irakische Soldaten beteiligt. Nach US-Militärangaben sind bei den Kämpfen bisher mindestens 100 Iraker getötet worden.

Stundenlange Gefechte

Rund 1000 US-Marineinfanteristen haben in der Region um Al-Kaim und Ubeidi knapp 25 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt eine der größten Militäroperationen nach Kriegsende im Irak begonnen. Nach Schilderungen einer Kriegsreporterin der "Washington Post" liefern sich die Aufständischen stundenlange Gefechte mit US-Marines. "Sie sind hergekommen um zu sterben", beschrieb ein Kommandant die Kampfmoral. "Alles was sie wollen, ist uns mit in den Tod zu nehmen." Die Gegner versteckten sich in schmalen Lücken unter dem Fundament von Häusern und feuerten von dort aus auf US-Soldaten und Panzer.

Zentrum der Aufständischen verlagert

Nach den Worten von US-General James Conway vom US-Generalstab haben die Aufständischen ihr Zentrum von Falluja weiter westwärts in das Tal des Flusses Euphrat an die syrischen Grenze verlagert. Nach Einschätzung der US-Armee haben die Aufständischen dort ihre Ausbildungszentren für ausländische Kämpfer eingerichtet. Diese sollen in der syrischen Hauptstadt Damaskus Anlaufpunkte in Moscheen haben und dann über Schmuggelwege in den Irak gebracht werden. "Irgendwo in den nördlichen Gebieten erhalten sie dann ihre Ausbildung und ihre Waffen für die Anschläge", zitierte die Tageszeitung "USA Today" einen US-Kommandant.

Nach dem Militäreinsatz der US-Marines soll nach Angaben des Blattes eine Brigade der irakischen Armee mit bis zu 3500 Soldaten an der syrischen Grenze Stellung beziehen und das Eindringen ausländischer Kämpfer verhindern. (APA)