"Nein, ich war das nicht", sagte Jana M. am Dienstagnachmittag im Straflandesgericht. Die 21-Jährige soll die Drahtzieherin jenes Mordkomplotts gewesen sein, dem ihr früherer Geliebter Alfred R. (75) und seine junge Freundin Erika S. (22) zum Opfer fielen. Nachdem ihre drei mutmaßlichen Komplizen die Täterschaft geleugnet hatten, betonte auch M., mit der Bluttat nichts zu tun zu haben.

Indiz auf der Weinflasche

Sie sei am 16. Juni 2004 mit ihrer Schwester und ihrem Schwager nach Wien gekommen, um Bank- und sonstige Geschäfte zu erledigen. Ihr Freund sei daheim geblieben, betonte sie. Auf jener Weinflasche, mit der die beiden Opfern erschlagen worden waren, fanden sich allerdings DNA-Spuren des 30-jährigen Mannes. Jana M. will diesen übrigens bald heiraten, hat in der Justizanstalt Josefstadt bereits um eine entsprechende Genehmigung angesucht.

Sie habe ihren Wagen in jener Gasse geparkt, in der Alfred R. wohnte, räumte die junge Frau ein: "Ich kenn mich in Wien nicht aus. Die Gegend hab' ich gekannt." Sie habe die Wohnung ihres ehemaligen Freundes aber nicht betreten und diesen auch nicht mehr gesehen.

"Wie erklären Sie sich dann, dass man in der Wohnung Ihre Fingerabdrücke und Ihre DNA gefunden hat? Auf einer Kekspackung im Wohnzimmer?", fragte Richter Bernhard Kucera. "Ich kann mir das alles nicht erklären", meinte die Angeklagte. Möglich, dass Alfred R. die Sachen seit ihrem letzten Besuch nicht weggeräumt habe. "Glauben Sie, dass Kekse Monate lang am Tisch liegen bleiben?", erwiderte der Richter.

Der Prozess um den Doppelmord wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt. Die Urteile sollen am Freitag ergehen. (APA)