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Foto: AP /Ronald Zak
Wien/München - Burgtheaterdirektor Klaus Bachler (54) übernimmt mit Beginn der Saison 2008/09 die Direktion der Bayerischen Staatsoper. Dort wird er mit Kent Nagano als Generalmusikdirektor für zunächst fünf Jahre an der Spitze stehen. Bachler sagte bei der Präsentation in München heute, Dienstag, es gebe derzeit "kein schöneres Haus zu übernehmen als die Bayerische Staatsoper". Für programmatische Aussagen sei es jedoch viel zu früh.

Bachler: Für mich beginnt "dreijährige Vorbereitungszeit"

"Für mich beginnt jetzt eine dreijährige Vorbereitungszeit", so Bachler. Er wolle am System der Repertoireoper festhalten. Zudem sei klar, dass das Programm nicht von Werken des 20. Jahrhunderts bestimmt sein werde. "Es handelt sich nicht um ein Spezialtheater, sondern eine Nationalbühne", erläuterte Bachler. Auch die lange Tradition der Staatsoper setze hier Maßstäbe. Er werde von jetzt an seine Fantasie und Denkkraft für seine künftige Tätigkeit in München einsetzen. "Mich interessiert ja nicht, Konzepte aus einer anderen Stadt zu übertragen."

Staatsminister Goppel: "Habemus Intendantem"

Bachler will seinen bis 2009 laufenden Vertrag im Burgtheater erfüllen, obwohl er schon ab 2008/09 die Bayerische Staatsoper leiten wird. Die Interimszeit zwischen dem Ausscheiden des derzeitigen Intendanten Sir Peter Jonas und seinem Musikchef Zubin Mehta im Sommer 2006 und Bachlers Amtsantritt im Jahr 2008 wird Nagano gemeinsam mit Mitgliedern der Operndirektion kommissarisch verantworten und von Bachler "intensiv" mitgestaltet, so der bayrische Kunstminister Thomas Goppel (CSU). Bachler sei "ein außerordentlicher Gewinn für den Kulturstandort Bayern" und "der richtige Mann, um an der Staatsoper wieder für Aufbruchstimmung zu sorgen". "Auf den Tag genau drei Wochen nach dem 'Habemus papam' auf dem Petersplatz in Rom können wir heute am Salvatorplatz verkünden: 'Habemus Intendantem', sagte Goppel.

Der derzeitige Intendant Sir Peter Jonas sagte, er sei sehr froh, das Haus bei Bachler in besten Händen zu wissen. Er habe angeboten, sich in der Übergangsphase um Sponsoren zu kümmern. "Redaktionsmäßig mische ich mich aber nicht ein." Nagano sagte, Bachler setzte sich mutig und ehrgeizig für künstlerisch Exzeptionelles ein, suche aber die verbindliche Kommunikation mit der Öffentlichkeit. "Seine Arbeit ist spektakulär darin, dass sie sich tatsächlich gleichermaßen in den Dienst der Kunst und der öffentlichen Anerkennung stellt und darin außerordentlich erfolgreich ist."

Der ursprünglich als Intendant in München vorgesehene Christoph Albrecht hatte im April überraschend um Auflösung seines Vertrages gebeten. (APA/dpa) Weitere Reaktionen