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Ein früherer Rekonstruktions-Versuch des Gesichts von Tutenchamuns Gesicht.

Foto: APA/EPA/Guy Levy

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Das neue Modell des 19-jährigen Tutenchamun im Profil.

Foto: REUTERS/Supreme Council of Antiquities, Egypt and National Geographic Magazine
Kairo - Forscher aus Frankreich, den USA und Ägypten haben anhand der Ergebnisse einer Computertomographie der Mumie von Tutenchamun das Gesicht des Pharaos rekonstruiert. Die Altertümerverwaltung in Kairo veröffentlichte am Dienstag das Bild eines Modells, das zeigen soll, wie der Herrscher, der Ägypten im 14. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung für kurze Zeit regiert hatte, ausgesehen haben soll.

Zu sehen ist ein junger Mann - der Pharao starb im Alter von 19 Jahren - mit vollen Lippen und leicht abstehenden Ohren. Dies ergänzt die Auswertung weiterer Daten, die unter anderem ergaben, dass Tutenchamun von schlanker Gestalt, aber gut ernährt und gesund war und an keinen schweren Kinderkrankheiten gelitten hatte. Auch sein Knochenbau schien normal zu sein.

"Kriminologische" Untersuchungsergebnisse

Im vergangenen Januar hatte ein Team unter Leitung des Generalsekretärs der Kairoer Altertümerverwaltung, Zahi Hawwas, die Mumie im Tal der Könige für eine Computertomographie des gesmten Körpers aus ihrem Sarkophag geholt. Während des Scans wurden binnen 15 Minuten 17.000 Aufnahmen von der Mumie angefertigt. Die Ergebnisse haben laut Hawass zahlreiche Geheimnisse gelüftet, die sich seit Jahren um die Mumie rankten.

Demnach haben sich alte Verschwörungstheorien, wonach der vor 3.300 Jahren regierende jugendliche Pharao ermordet wurde, als unzutreffend erwiesen. Entgegen früheren Spekulationen gibt es laut Hawass keinerlei Anzeichen, dass Tutenchamun einen Schlag auf den Kopf erhielt oder auf andere gewaltsame Art zu Tode kam. Auch Überlegungen, er könne einen Unfall gehabt haben, bei dem sein Brustkorb eingedrückt worden sei, hätten sich als unwahrscheinlich herausgestellt.

Krankheit statt Mord?

Dagegen hätten die Wissenschafter aus Ägypten, Italien und der Schweiz Hinweise auf einen Oberschenkelbruch entdeckt. Dieser könnte eine lebensbedrohliche Infektion ausgelöst haben.

Tutenchamun bestieg allem Anschein nach als Achtjähriger den Thron und starb elf Jahre später um das Jahr 1323 vor unserer Zeitrechnung. Sein Grab im Tal der Könige bei Luxor wurde 1922 vom britischen Archäologen Howard Carter entdeckt. (APA/red)