Neu Delhi - Indien wird offiziellen Angaben zufolge bis zum September 2007 ein Tsunami-Frühwarnsystem aufbauen und sich damit besser für Katastrophen wie im Dezember vergangenen Jahres rüsten. "Alle notwendigen Elemente werden innerhalb eines Jahres fertig, das Warnsystem ist im September 2007 einsatzbereit", bestätigte das Ministerium für Meeresentwicklung am Montag.

Vorgesehen seien unter anderem Sensoren auf dem Grund des Indischen Ozeans und Flutpegel. Dem Innenministerium zufolge belaufen sich die Kosten für die Bereitstellung auf umgerechnet rund 22,5 Millionen Euro.

Fehlalarme vermeiden

Das Land bemühe sich um ein möglichst zuverlässiges System, das Fehlalarme weitgehend vermeidet, hieß es aus Regierungskreisen. Die Regierung hatte es abgelehnt, bei der Entwicklung die technische Hilfe anderer Staaten anzunehmen. Allerdings willigte sie ein, die Daten über mögliche Tsunami-Frühwarnungen später mit anderen Ländern auszutauschen. Zudem soll in Indien ein nationales Krisenzentrum für Naturkatastrophen eingerichtet werden.

Allein in Indien starben durch die von einem Seebeben im Indischen Ozean ausgelösten Flutwellen am 26. Dezember rund 9200 Menschen, 3000 werden nach wie vor vermisst. Insgesamt kamen durch den Tsunami in allen Anrainer-Staaten vermutlich mehr als 300.000 Menschen ums Leben, die meisten in Indonesien. (APA/Reuters)