Rücktrittsforderungen von prominenten Labour-Politikern
Der britische Premierminister Tony Blair sieht sich trotz seines dritten Wahlsiegs in Folge zunehmend mit Rücktrittsforderungen aus den eigenen Reihen konfrontiert. Die ehemaligen Kabinettsminister Frank Dobson und Robin Cook stellten sich am Sonntag an die Spitze einer Gruppe von Labour-Politikern, die Blair aufforderten, persönliche Konsequenzen aus dem Verlust von 57 Sitzen im Unterhaus zu ziehen.
"Ich denke nicht, dass Premierminister weitermachen können, wenn ein sehr beträchtlicher Teil ihrer eigenen Partei denkt, es wäre für sie angebracht, zurückzutreten", sagte Dobson im Fernsehsender ITV. Blair sei im vergangenen Wahlkampf eine "enorme Belastung" gewesen. "Wenn er nicht der Führer gewesen wäre, würde ich bezweifeln, ob wir einen Sitz verloren hätten. Wir hätten wahrscheinlich noch ein paar hinzugewonnen." Dobson unterstützt einen Wechsel von Schatzkanzler Gordon Brown ins Premierministeramt.
Cook, der seinen Kabinettsposten wegen Blairs Irak-Politik aufgab, sagte dem BBC-Fernsehen: "Tony Blair sollte dieses Wochenende darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit ist, einen neuen Führer heranzulassen, der die Einigkeit erreichen kann, die wir brauchen, wenn wir vorwärts kommen wollen."